K A R A Y A

KarayaK A R A Y AKaraya

Exotisches  Märchen

( Musik und Text: J. Freymuth )

Interpretin/Sängerin: Mimi Thoma,

( Nichte des Schriftstellers/Dichters Ludwig Thoma )

 

Namensgeber für die  9. Staffel des Jagdgeschwaders 52, der späteren berühmten Karaya – Staffel, durch deren damaligen Staffelkapitän Oltn. Kurt Schade / Lt. Hermann Graf.

 

Text des  Karaya – Liedes:

Kam einst der Negerhäuptling Chum
ins schöne Land Karaya rum
Die Königstochter sah er ziehn
und sprach bei sich in seinem Sinn
Karaya – Du bist aus Malaya
wo die bunten Papageien fliegen
wo Lianen sich im Winde wiegen
wo der Mond so bleich ist
und der Mund so weich küßt

      Karaya, Karaya, Karaya, Karay

Im Herzen Chums erwacht der Lenz
Chum bat beim König um Audienz
zur Königstochter sprach er dann
in Gegenwart des Papas Chang
Karaya – Du bist aus Malaya
wo die bunten Papageien fliegen
wo Lianen sich im Winde wiegen
wo der Mond so bleich ist
und der Mund so heiß küßt

Karaya, Karaya, Karaya, Karay

Sein Liebeswerben sie verstand
und gab ihm ihre schöne Hand
zu teilen Lust und Leiden
und wenn sie nicht gestorben sind
dann leben sie noch heute
Dort wo der Mond so bleich ist
und der Mund so weich küßt

Karaya, Karaya, Karaya, Karay

Zeitgenössischer und originaler Schellackplattenaufdruck. Marineblau mit silberner bezw. schwarzer Schrift. Einzigstes derzeit vorhandenes Originalexemplar

Zeitgenössischer und originaler Schellackplattenaufdruck. Marineblau mit silberner bezw. schwarzer Schrift. Einzigstes derzeit vorhandenes Originalexemplar

 

Teil  I. der Karaya – Historie

Über Texte kann man Streiten, aber in damaligen Zeiten, fern der Heimat, war es sicher so, dass dieses Lied einige bewegt hat. Nach den harten Einsätzen im Frühjahr 1942, als es beim Vormarsch schon in Richtung Stalingrad ging,  –  war man abends, wenn die Staffel/Gruppe beieinander saß, einfach noch anfälliger für solche Klänge und Liedertexte.

Nach Auskunft des vormaligen Staffelkapitäns OLtn. Kurt Schade sowie einigen anderen ehemaligen der 9./JG 52 und der III. Gruppe, hat sich die Namensgebung der späteren Karaya – Staffel wie etwa folgend zugetragen:

Zu Zeiten, als K. Schade noch Staffelkapitän der 9./JG 52 war,

hatte er für die Staffelfreizeit auch ein Feldgrammophon zur Verfügung. Ob dieses damals privat oder über die Gruppe/Geschwader beschafft wurde, ist heute nicht mehr feststellbar. Es waren zumindest anfänglich mehrere Schellackplatten vorhanden, die üblicherweise der Reihe nach, oder in einer gewünschten Folge abgespielt wurden. Sicherlich haben dabei auch einige dieser Platten Risse bekommen oder sind gar zerbrochen. Man denke nur an die vielen Verlegungen, dabei von einem zum nächsten Feldflugplatz. Eine Widerbeschaffung war damals sicherlich auch nicht  so einfach. Vielleicht war die Karaya – Platte zuerst eigentlich etwas unbeliebt aber eben eine der wenigen, die noch übrig geblieben ist und wurde demnach so oft abgespielt, dass das Wort „Karaya“ in den Ohren der Staffelangehörigen hängenblieb, – vielleicht war alles auch ganz anders.

Wie auch immer, Fakt ist, dass Hermann Graf bei einem seiner Einsätze als Staffelkapitän das damals gerade  gültige Kennwort beim Funkverkehr vergessen hatte. So meldete er sich halt einfach als Karaya 1 am Funk, – und der Staffelbeiname war geboren! Fortan war die 9./JG 52 die Karaya – Staffel.  Diese Karaya – Staffel wurde dann durch Ihre weiteren Abschußerfolge zur berühmtesten Jagdstaffel der bisherigen internationalen Luftkriegsgeschichte.

Diejenigen von Euch, die noch historisch belegbare Berichtigungen hierzu haben oder mehr davon wissen, bitten wir um Meldungen  an die TG – JG 52.   –  Danke !

Vielen Dank für die Beihilfe zu  dieser Abhandlung sowie dazugehörige  Quellenangaben:  Kurt Schade, Alfred Grislawski, Jürgen Grislawski, Edu Rossmann, Fr. Helga Graf, Hans Broschwitz, Erich Hartmann, Johannes Bachmann, Robert Emmert, Bernd Barbas, Peter Hallor, Christer Bergström, Claes Sundin,  Karl Ries und  Armin Schrott.                                         ( M.H.H.W. )

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