Mikojan-Gurewitsch MiG-3

Die Mikojan-Gurewitsch MiG-3 war ein in der Sowjetunion entwickeltes Kolbenmotor-Jagdflugzeug  des Zweiten Weltkriegs. Es erschien als Nachfolger der MiG-1 und sollte deren Probleme mit der Steuerung und der Flugstabilität überwinden.

Entwicklung und Einsatz

Die MiG-1 war ein nur von erfahrenen Piloten zu beherrschendes Flugzeug. Sie besaß ungünstige Starteigenschaften und eine zu hohe Landegeschwindigkeit. Die Stabilität um die Längsachse war unbefriedigend, so dass der Flugzeugführer ständig gegensteuern musste, was einen unnötigen Kraftaufwand bedeutete. In geringen Höhen geriet die Maschine leicht ins Trudeln. Um diese Mängel auszumerzen, nahmen die Konstrukteure einige Veränderungen am Modell vor. Um die Stabilität zu verbessern, wurde das Triebwerk und somit der Schwerpunkt  um 9,5 Zentimeter nach vorne verlagert. Die Tragflächen erhielten automatische Vorflügel und die V-Stellung wurde um 1° erhöht. Unter der Kabine befand sich nun ein zusätzlicher 250-Liter-Tank.

MiG-3 der PWO bei Moskau

MiG-3 der PWO bei Moskau

Die Entwurfsarbeiten und der Erstflug des Prototypen fanden im Sommer 1940 statt. Schon ab Herbst desselben Jahres lief die Serienproduktion an und bis Jahresende waren bereits 200 MiG-3 in Chodinka (Werk Nr. 1) und Powosche (Werk Nr. 22) hergestellt worden. Einige Serienmaschinen erhielten zur Erhöhung der Feuerkraft zwei zusätzliche 12,7-mm-MG UBS in den Tragflächen und/oder Startschienen für sechs RS-82-Raketengeschosse („Katjuscha“).

Nach Kriegsbeginn wurde die Produktion ab Oktober 1941 nach Kuibyschew verlagert. Während der ersten Luftkämpfe zeigte sich, dass die MiG-3 durch ihre relativ schwache Bewaffnung der deutschen Bf 109 E in puncto Feuerkraft unterlegen war. In Höhen über 5.000 Meter war sie zwar schneller und wendiger als die Messerschmitt, da die meisten Luftkämpfe jedoch unterhalb dieser Grenze stattfanden, konnte sie diesen Vorteil nicht ausspielen. Trotz aller Bemühungen um eine bessere Steuerbarkeit blieb die MiG-3 ein für Anfänger schwer zu fliegendes Flugzeug. Sie wurde deshalb recht schnell aus den Frontverbänden zurückgezogen und 1941/42 in die Moskauer Luftverteidigung integriert, wo sie sich gegen die hoch anfliegenden Aufklärer- und Bomberverbände besser bewährte als in niedrigen und mittleren Höhenlagen. Der dreifache Held der Sowjetunion Alexander Pokryschkin errang den ersten seiner 59 bestätigten Abschüsse, eine Bf 109 E, auf der MiG-3.

Anfang Januar 1942 lief die Produktion nach 3.322 gebauten Exemplaren aus. Hauptursache dafür war die Einstellung der Fertigung des in der MiG verwendeten AM-35A-Motors zugunsten des im Schlachtflugzeug Il-2 genutzten AM-38. Mikojan-Gurewitsch versuchte deshalb in den folgenden Jahren durch den Einbau anderer Triebwerke ein Nachfolgemuster für die MiG-3 zu schaffen. Keines dieser Projekte erreichte jedoch die Serienreife.

MiG-3-Attrappe im Museum Monino

MiG-3-Attrappe im Museum Monino

Versionen

  • MiG-3: aus der MiG-1 entwickelte Haupt-Serienausführung, die Ausführung von 1940 unterschied sich geringfügig von der 1941er Variante
  • MiG-3-AM-37: 1941 mit Mikulin AM-37-Motor erprobter Höhenjäger, nicht in Serie gebaut, auch als MiG-5 bezeichnet (vorgesehener offizieller Name)
  • MiG-3-M-82 (I-210): Frontjäger von 1941 mit Sternmotor M-82, 1942 umbenannt in MiG-9-M-82, keine Serienfertigung
  • I-211: Nachfolger der I-210; in Kleinstserie gebautMiG-3D (I-230): Prototyp eines Höhenjägers
  • MiG-3DD (I-231): ebenfalls der Prototyp einer Höhenjägerversion
  • MiG-3U: verbesserte Serienausführung von 1943 in Ganzmetallbauweise, Kanonenbewaffnung und veränderter Kabine sowie Kraftstoffanlage, ebenfalls nicht in Serie gebaut

[Quelle: wikipedia.de]

Geschwader-Marsch
Me 109