Polikarpow I-153

Die Polikarpow I-153 war ein Doppeldecker-Jagdflugzeug. Sie entstand als Reaktion auf die im spanischen Bürgerkrieg gemachten Erfahrungen mit der I-15 als deren Weiterentwicklung. Entworfen wurde sie vom sowjetischen Konstrukteur Nikolai Polikarpow.

Entwicklung

Die augenscheinlichste Veränderung zur I-15 bestand im einziehbaren Fahrwerk, für das am Rumpf und am Unterflügel einige konstruktive Veränderungen vorgenommen werden mussten. Am 11. Oktober 1937 wurde der ausgearbeitete Entwurf präsentiert.

Die Anfangs noch als I-15ter bezeichnete Maschine war mit einem 552 kW Motor M-25W ausgerüstet und flog erstmals im Herbst 1938. Ein weiterer Prototyp erhielt das stärkere Triebwerk M-62 mit verstellbarer AQ-1 Zweiblatt-Luftschraube, das auch bei den Serienexemplaren Verwendung fand.

Erhaltene Polikarpow I-153 im Musée de l'Air et de l'Espace

Erhaltene Polikarpow I-153 im Musée de l'Air et de l'Espace

Anfang 1939 wurde das 70. Jagdfliegerregiment als erste Einheit mit diesem Typ ausgerüstet. Im Sommer desselben Jahres erfolgte der erste Kampfeinsatz während des Chalchin-Gol-Grenzkonfliktes gegen die japanischen Luftstreitkräfte. Auf Grund des Überraschungsmomentes und ihrer technischen Überlegenheit gegenüber den im Einsatz befindlichen japanischen Jagdflugzeugen, konnten sie diesen schwere Verluste zufügen. Die jedoch ab und an noch immer in der Literatur erwähnte angebliche “Kriegslist”, die sowjetischen Piloten hätten dabei ihren Gegner getäuscht, indem sie mit ausgefahrenen Fahrwerk und gedrosselter Geschwindigkeit flogen und den Japanern so eine veraltete I-15 als leichte Beute vorgaukelten, nur um überraschend die Räder einzuziehen und einen Angriff zu starten, entspringt der Phantasie eines Frontpropagandisten.

Im Winterkrieg der Sowjetunion gegen Finnland 1939/40 stand die I-153 noch in der ersten Linie der Jagdfliegerkräfte, 11 Stück wurden von den Finnen im Verlaufe der Kämpfe erbeutet und ebenfalls eingesetzt.

Im Frühjahr 1940 übergab die Sowjetunion 903 Flugzeuge als Waffenhilfe an China, das sie gegen die einfallenden japanischen Truppen nutzte.

1941, als Deutschland die UdSSR angriff, wurden viele I-153 von der deutschen Luftwaffe am Boden zerstört. Die restlichen Flugzeuge wurden nach Erscheinen der neuen Jagdflugzeugtypen Jak-1, MiG-3 und LaGG-3 aus den Jagdfliegereinheiten abgezogen und bis Ende 1943 als Schlachtflugzeuge eingesetzt.

Insgesamt wurden 3.437 Maschinen dieses Typs in mehreren Versionen gebaut.

Technische Beschreibung

Die I-153 war ein verspannter Doppeldecker, deren Ober- und Unterflügel mit I-Streben miteinander verbunden wurde. Die obere Tragfläche besaß den charakteristischen, zum Rumpf hin abknickenden Möwen  (Tschaika) flügel, der den Stirn- und Interferenzwiderstand am Übergang zum Rumpf verringerte. Die Holme des Tragwerks bestanden aus einem mit Stoff bespannten Holzrahmen, die sich am Oberflügel befindlichen Querruder waren aus Metall.

Der Rumpf wurde aus Chrom-Molybdän-Stahlrohren zusammengeschweißt und mit Stoff bespannt, der Rumpfbug erhielt eine Duralumin-Beplankung. Hinter dem Piloten befand sich eine 8-mm-Panzerplatte.

Das Höhenleitwerk besaß je eine V-förmige Verstrebung unterhalb zum Rumpf hin und bestand aus einem Metallgerippe mit Stoffbespannung.

Das Fahrwerk musste per Hand mit einer kleinen Kurbel in den Rumpf eingefahren werden, wobei sich die Räder um 90° drehten. Das Heckrad war starr. Im Winter konnten alle drei Räder durch Kufen ersetzt werden.

[Quelle: wikipedia.de]

Geschwader-Marsch
Me 109