NR.: *** 007 EL - ( Nr. 97 ) 06.06.1942 & S - ( Nr. 12 ) 16.08.1942 & Brillanten ( Nr. 4 ) 03.09. 1942.

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Hans-Joachim Marseille

Hauptmann

Am 08.08.1942 wurde er Staffelkapitän der 3./JG27

* * 13.12. 1919 Berlin Charlottenburg
† 30.09. 1942 Sidi Abd el Rahman/Ägypten

Ehrenpokal am 03.11.1941, D.K. i. G. 0.12.1941,
Ritterkreuz am 22.02.1942 akls Leutnant.
Eichenlaub ( Nr. 97 ) am 06.06. 1942 als Oberleutnant.
Schwerter ( Nr. 12 ) am 16.08. 1942.
Brillanten ( Nr. 4 ) am 03.09.1942.
Italienische goldene Tapferkeitsmedallien am 06.08. 1942.
158 Luftsiege bei nur 382 Feindflügen, davon 151 in Nordafrika, bis auf 4 Bomber sämtlich alles Jagdflugzeuge.

“Jochen Marseille” war eine der faszinierendsden Gestalten der Jagdfliegerei. Galland nannte ihn einmal den “unerreichten Virtuosen unter den Jagdfliegern”. Sein überragendes räumliches Sehvermögen und seine einmalige Schießkunst machten ihn zu einer Ausnahmeerscheinung selbst in der an großen Fliegern nicht armen deutschen Jagdwaffe.

Er trat am 07.11.1938 in die Wehrmacht ein, wurde zum Jagdflieger ausgebildet und mit hervorragender Beurteilung von der Jagdfliegerschule 5 am 10.08.1940 zur 1 .(Jagd)/LG 2 versetzt, welches dem Jg 52 unterstellt war. Am Kanal konnte er innerhalb weniger Wochen 7 britische Jäger abschießen, wurde dabei aber selbst viermal abgeschossen und am 23.09.1940 durch das Seenotkommando geborgen. Am 24. 12. 1940 wurde er als Fähnrich zur 4./JG 52 unter Steinhoff versetzt, der ihn aber bald abschob. Seit dem 21.02.1941 gehörte er zur 3./JG 27 und verlegte mit ihr nach Nordafrika, das sein Schicksal werden sollte. Er schien für den Krieg in der Wüste geboren zu sein, der seiner freien Lebensart entgegenkam. Unablässig arbeitete er an seiner jagdfliegerischen Vervollkommnung und beherrschte schließlich das Fliegen und Schießen derart, daß ihm damit alles gelang. Immer wieder konnte er zwei, drei oder vier britische Jäger hintereinander abschießen, ob im blitzschnellen Angriff aus der Sonne oder im engen Kurvenkampf, wenn er den Abwehrkreis der Gegner aufbrach. Am 23.04.1941 erzielte er den ersten Luftsieg in Afrika (8.), am 24.09.1941 brachte er erstmals 4 Hurricane hintereinander zum Absturz (19. – 22.). Ende 1941 hatte er es auf 36 Abschüsse gebracht, am 08.02. und 12.02. fielen ihm wieder jeweils 4 Gegner zum Opfer, am 21.02.1942 errang er den 50. Luftsieg und wurde mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. 18 Abschüsse kamen im Februar 1942 auf sein Konto und 14 imMai1942 (55. – 68.). Im Juni steigerte er sich auf 33 Luftsiege in einem Monat, darunter viermal 4 und zweimal 6 an einem Tag: Am 03.06.1942 schoß er 6 Gurtiss P-40 innerhalb von 11 Minuten ab (70. – 75.) und am 17.06.1942 6 Jäger in 12 Minuten (96. – 101.). Nach 75 Luftsiegen wurde ihm das Eichenlaub verliehen, nach 101 die Schwerter. Am 08.06.1942 wurde er Staffelkapitän 3. JG 27. Nach einer längeren Pause kam er Ende August 1942 wieder an die Front. Am 01.09.1942 konnte er in drei Einsätzen 17 britische Jäger abschießen (105. – 121.), davon acht in 10 Minuten. Am 02.09. waren es fünf, am 03.09. sechs, am 05.09. vier und am 06.09. wieder vier. Nach 126 Abschüssen wurden ihm die Brillanten zum Eichenlaub verliehen. Am 15.09.1942 schoß er 7 Kittyhawk in 11 Minuten ab (145. – 151.). Er war damit der dritte Jagdflieger, der die 150er-Marke überschritt, obwohl er nur gegen die britische Luftwaffe eingesetzt war, womit seine überragende Ausnahmestellung unterstrichen wird. Er blieb bis zum Kriegsende der erfolgreichste Jagdflieger im Kampf gegen westliche Gegner. Am 26.09.1942 erzielte er noch einmal 7 Luftsiege (152. – 158.). Vom 31.08. bis 26.09.1942 hatte er es auf 57 Abschüsse gebracht.

Am 30.09.1942 mußte er um 11.36 Uhr 7 km südlich Sidi Abd ei Rahman bei der Rückkehr von einem Feindflug, der ohne Feindberührung geblieben war, wegen Motorschaden mit dem Fallschirm abspringen, schlug gegen das Leitwerk und fand den Fliegertod (Bf 109 G-2/Trop,  Werknr. 14256, ohne Kennung). Der Tod dieses strahlenden, in härtesten Kämpfen zur Persönlichkeit herangereiften jungen Menschen war ein schwerer Schock für die Afrika-Jäger und hinterließ Bestürzung und Trauer unter der Bevölkerung in der Heimat.

158 Luftsiege bei 382 Feindflügen, davon 151 in Nordafrika, bis auf 4 Bomber sämtlich alles Jagdflugzeuge.

Marseille in Afrika

H. J. Marseille nach Rückkehr von einem erfolgreichen Feindflug.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(  © + ®  Dokumentation von Ernst Obermeier & Robert Emmert & Norbert Beyerlein &  Bernd Barbas & M.H.H.W.  und Archiv TG-JG52 e. V. )

Geschwader-Marsch
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