Ehrenpokal am 09.12.1941
Ritterkreuz am 24.01.1942 als Leutnant & Flugzeugführer der 9./JG 52
Eichenlaub am 17.05.1942 als Leutnant & Staffelführer der 9./JG 52
Schwerter am 19.05.1942 als Leutnant & Staffelkapitän der 9./JG 52
Brillanten am 16.08.1942 als Oberleutnant, & Staffelkapitän der 9./JG 52
Deutsches Kreuz in Gold am 09.09.1942
212 Luftsiege, davon 10 im Westen, bei etwa 830 Feindflügen.
Hermann Graf war schon vor dem Eintritt der Luftwaffe begeisterter Segel- und Motorflieger in seiner Heimatstadt Engen beim DLV und beim NSFK. Ab 1938 hatte er Reserveübungen mit kurzen Unterbrechungen bei der Luftwaffe als Flieger hin bis zum Unteroffizier. Aktiv zur Luftwaffe kam er dann am 31. Juli 1939 zur 2./JG 51 nach Bad Aibling, wo er am 1. September 1939 zum Feldwebel befördert wurde und im Westfeldzug 21 Fronteinsätze flog und dort am 1. Mai 1940, zum Leutnant der Reserve befördert wurde.
Anfang Oktober 1940 wurde Graf dann zum Jagdgeschwader 52 zur 9. Staffel versetzt. Hier kam u. A. auch nach Rumänien als Jagdlehrer für rumänische Flieger wo er u. a. Steinbatz traf und erstmals Schlagzeilen machte und das wegen eines Fußballspieles im Bukarest- Station mit ca. 40.000 Zuschauer, – das war dann Graf`s Fußballmannschaft die: „Roten Jäger“.
Danach ging es nach Griechenland – Peloponnes mit der III./JG 52 und dann folgend Kreta Einsatz, wobei Graf ohne Luftsieg blieb. Anfang August 1941 kam er an die Ostfront und erzielte hier am 04. August 1941, seinen 1. Luftsieg.
Am 28. Dezember 1941 errang er seinen 42. Abschuss, dafür wurde Graf zum Ritterkreuz eingereich, welches er dann auch als Leutnant bei der 9./JG 52 erhielt. Er bekam Sonderurlaub und wurde in seiner Heimatstadt dann mit großem Tamm Tamm, als erster Ritterkreuzträger der Stadt Engen empfangen.
Am 21. März 1942 kehrte er an die Ostfront zurück zu seiner 9./JG 52 „Karaya“ die in der Geschichte der deutschen Luftwaffe einging durch Flugzeugführer wie u. a. Steinbatz, Grislawski Füllgrabe, Süß, Roßmann, Zwernemann, Dammers, Wolf, Steffen, Bachnick, Birkner und Hartmann.
Die 1942 erzielte Erfolge von Graf als Jagdflieger muss mehr als sensationell bezeichnet werden, denn in nur 8. Monaten schoss er sich an die Spitze aller Jagdflieger bis zum 14. Mai 1942 hatte er die magische Abschusszahl von 100 erreicht und erhielt dafür am 16.05.1942, das Eichenlaub zum Ritterkreuz und zwei Tage später am 18.05.1942 das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Das gab es nur einmal für einen Offizier der Luftwaffe! (Alle hier angegebenen Verleihungsdaten stammen aus Kopien seines Soldbuches u. Wehrpasses, welches wir im Staatsarchif Moskau über Christer Bergstöm kopieren durften.) ( siehe Auzug Kopie Wehrpass/Soldbuch ) Dieses nun um endlich mal die Verleihungsdaten auf den richtigen amtlichen Stand zu bringen!
Am 25. Mai 1942 hatte Graf die hohe Auszeichnungen überreicht bekommen in der Wolfsschanze mit seinem Fliegerkamerad Adolf Dickfeld von der 7./JG 52 dem das Eichenlaub zum Ritterkreuz überreicht wurde. ( s. Foto )
Am 01. Juni 1942 erfolgte seine Beförderung als Oberleutnant und am 04. September 1942 errang er, als 2. Jagdflieger den 150. Luftsieg. Mit der neuen „Gelben 11“ holte er sich dann seine weiteren Luftsiege. Nach seinem 172. Luftsieg am 16. September 1942 erhielt Graf, am gleichen Tag, als Oberleutnant & Staffelkapitän der 9./JG 52 „Karaya“ das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz und wurde 2. Tage später zum Hauptmann befördert. Als Jäger von Stalingrad wurde er dann berühmt. Innerhalb von 4 Wochen gelangen ihm dort 76 Abschüsse.
Seine Abschüsse stiegen weiter um Stalingrad am 26. September 1942, meldete er als 1. Jagdflieger der Welt die fast unglaubliche Abschußzahl von 200 Luftsiegen. Nach seinen 202. Luftsieg erhielt er vom Reichsmarschall Flugverbot und konnte sich so nebenbei mehr seiner Fussbal-Mannschaft den “Die roten Jäger“ widmen, der u. a. dann auch Fritz Walter angehörte. Der mit Malaria im Endstadion dort beim Heer war. Graf meldete sich direkt beim Reichsmarschall und bat um Genehmigung, seinen angeblichen Vetter Fritz Walter zu sich ins Geschwader zu versetzen. Am nächsten Tage wurde dann F. Walter ins Reich zurückgeflogen und zu Graf versetzt, der ihn dann in 2 Lazaretten wieder aufpäppekn lies. Ohne diese spezielle Aktion von Hermann Graf, hätte es dann später 1954, wahrscheinlich nicht das “Wunder von Bern” gegeben!
Mit der Gelben 11 holte sich Graf genau „ 52 “ bestätigte Luftsiege, bis zum Flugverbot.
Am 1. Oktober 1942 zum Major befördert, wurde er Ende Januar 1943 Kommandeur der Ergänzungstruppe-Ost in Südfrankreich und im März 1943 wurde er mit der Aufstellung einer Höhen- Jagdgruppe dem späteren JG 50, zur Moskito- Jagd beauftragt ( Jagdgruppe Süd ).
Aus dieser wurde dann das JG 50, mit Graf als Kommodore. Hier schoss er 2. Flugzeuge ab. Am 16. Dezember 1943 wurde er Kommodore des JG 11. Er war auch der einzige Brilliantenträger der Luftwaffe der in der Reichsverteidigung noch Einsätze geflogen hatte
In Rotenburg bei Bremen stand er in der Reichsverteidigung in schweren Einsätzen gegen Bomber. Am 29. März 1944 nach Abschuss von 2 4-Motbomber, nachdem er keine Munition mehr hatte rammte er im Luftkampf eine Mustang P-51, und musste dann aber auch selbst schwer verwundet mit dem Fallschirm abspringen. Im Lazarett gelang es den Ärzten seinen linken Arm zu retten und halbwegs wieder herzustellen. Das waren seine letzten 3 Abschüsse 210. – 212. bis zum Ende des Krieges. Zur Kapitulation am 08. Mai 1945, befahl der Kommandierende Gereal Seidemann des VIII. Fliegerkorps, Graf und Hartmann sollten nach Dortmund ausfliegen und sich dort in engliche Gefangenschaft begeben, da beide wegen ihrer großen Erfolge als Jagdflieger in Russland, dann sicher grossere Probleme in russischer Gefangenschaft bekommen würden. Graf und dann auch Hartmann verweigerten den Befehl, sie wollten die Angehörigen ihres Geschwaders und die vielen hinzugekommenen Soldaten vom Heer und Zivilisten mit Frauen und Kinder doch nicht alleine lassen!
Am 01. Oktober 1944 nach seiner Wiedergenesung nunmehr als aktiver Oberstleutnant übernahm er die Führung seines alten Jagdgeschwader 52 an der Ostfront in Ostpreußen/ Schlesien und Böhmen bis Kriegsende. Am 08. Mai 1945 gingen ein Großteil der I. und der III. Gruppe des JG 52 bei Pisek (CSSR) in amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurden am 17. Mai 1945 an die Russen ausgeliefert.
Am 25. Dezember 1949 kehrte Graf aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurück.
Später dann nach 4 Jahren große Urkunde zum Ritterkreuz mit Eichenlaub Schwertern und Brillanten für unseren Hermann !
( © + ® Dokumentation von Ernst Obermeier & Robert Emmert & Norbert Beyerlein & Bernd Barbas & M.H.H.W. und Archiv TG-JG52 e. V. )