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Hermann Graf

Oberst

* 24.10.1912 Engen/Baden
† 04.11.1988 Engen/Baden

Ehrenpokal am 09.12.1941
Ritterkreuz am 24.01.1942 als Leutnant & Flugzeugführer der 9./JG 52
Eichenlaub am 17.05.1942 als Leutnant & Staffelführer der 9./JG 52
Schwerter am 19.05.1942 als Leutnant & Staffelkapitän der 9./JG 52
Brillanten am 16.08.1942 als Oberleutnant, & Staffelkapitän der 9./JG 52
Deutsches Kreuz in Gold am 09.09.1942
212 Luftsiege, davon 10 im Westen, bei etwa 830 Feindflügen.

Hermann Graf war schon vor dem Eintritt der Luftwaffe begeisterter Segel- und Motorflieger in seiner Heimatstadt Engen beim DLV und beim NSFK. Ab 1938 hatte er Reserveübungen mit kurzen Unterbrechungen bei der Luftwaffe als Flieger hin bis zum Unteroffizier. Aktiv zur Luftwaffe kam er dann am 31. Juli 1939 zur 2./JG 51 nach Bad Aibling, wo er am 1. September 1939 zum Feldwebel befördert wurde und im Westfeldzug 21 Fronteinsätze flog und dort am 1. Mai 1940, zum Leutnant der Reserve befördert wurde.

Anfang Oktober 1940 wurde Graf dann zum Jagdgeschwader 52 zur 9. Staffel versetzt.  Hier kam u. A. auch nach Rumänien als Jagdlehrer für rumänische Flieger wo er u. a. Steinbatz traf und erstmals Schlagzeilen machte und das wegen eines Fußballspieles im Bukarest- Station mit ca. 40.000 Zuschauer, –  das war dann Graf`s  Fußballmannschaft die: „Roten Jäger“.

Danach ging es nach Griechenland – Peloponnes  mit der III./JG 52 und dann folgend Kreta Einsatz, wobei Graf ohne Luftsieg blieb. Anfang August 1941 kam er an die Ostfront und erzielte hier am 04. August 1941, seinen 1. Luftsieg.

Am 28. Dezember 1941 errang er seinen 42. Abschuss, dafür wurde Graf zum Ritterkreuz eingereich, welches  er dann auch als Leutnant bei der 9./JG 52 erhielt. Er bekam Sonderurlaub und wurde in seiner Heimatstadt  dann mit großem Tamm Tamm, als erster Ritterkreuzträger der Stadt Engen  empfangen.

Am 21. März 1942 kehrte er an die Ostfront zurück zu seiner 9./JG 52 „Karaya“  die  in der Geschichte der deutschen Luftwaffe einging durch Flugzeugführer wie u. a. Steinbatz, Grislawski Füllgrabe, Süß,  Roßmann, Zwernemann, Dammers, Wolf, Steffen, Bachnick, Birkner und Hartmann. 

Die 1942 erzielte Erfolge von Graf als Jagdflieger muss mehr als sensationell bezeichnet werden, denn in nur 8. Monaten schoss er sich an die Spitze aller Jagdflieger bis zum 14. Mai 1942 hatte er die magische Abschusszahl von 100 erreicht und erhielt dafür am 16.05.1942, das Eichenlaub zum Ritterkreuz  und zwei Tage später am 18.05.1942 das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Das gab es nur einmal für einen Offizier der Luftwaffe! (Alle hier angegebenen Verleihungsdaten stammen aus Kopien seines Soldbuches u. Wehrpasses, welches wir im Staatsarchif Moskau über Christer Bergstöm kopieren durften.) ( siehe Auzug Kopie Wehrpass/Soldbuch ) Dieses nun um endlich mal die Verleihungsdaten auf den richtigen amtlichen Stand zu bringen!

Am 25. Mai 1942 hatte Graf die hohe Auszeichnungen überreicht bekommen in der Wolfsschanze mit seinem Fliegerkamerad  Adolf  Dickfeld von der 7./JG 52 dem das Eichenlaub zum Ritterkreuz überreicht wurde. ( s. Foto )

Am 01. Juni 1942 erfolgte seine Beförderung als Oberleutnant und am 04. September 1942 errang er, als 2. Jagdflieger den 150. Luftsieg. Mit der neuen „Gelben 11“ holte er sich dann seine weiteren Luftsiege. Nach seinem 172. Luftsieg am 16. September 1942 erhielt Graf, am gleichen Tag, als Oberleutnant  & Staffelkapitän der  9./JG 52 „Karaya“ das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz und wurde 2. Tage später zum Hauptmann befördert. Als Jäger von Stalingrad wurde er dann berühmt. Innerhalb von 4 Wochen gelangen ihm dort 76 Abschüsse.

Profil von Claes Sundin Schweden: Oblt. Hermann Grafs Bf 109 G-2 „ Gelbe 11 “

Profil von Claes Sundin Schweden: Oblt. Hermann Grafs Bf 109 G-2 „ Gelbe 11 “

Seine Abschüsse stiegen weiter um Stalingrad am 26. September 1942, meldete er als 1. Jagdflieger der Welt die fast unglaubliche Abschußzahl von 200 Luftsiegen. Nach seinen 202. Luftsieg erhielt er vom Reichsmarschall Flugverbot und konnte sich so nebenbei mehr seiner Fussbal-Mannschaft  den “Die roten Jäger“ widmen, der u. a. dann auch Fritz Walter angehörte. Der mit Malaria im Endstadion dort beim Heer war. Graf meldete sich direkt beim Reichsmarschall und bat um Genehmigung, seinen angeblichen Vetter Fritz Walter zu sich ins Geschwader zu versetzen. Am nächsten Tage wurde dann F. Walter ins Reich zurückgeflogen und zu Graf versetzt, der ihn dann in 2 Lazaretten wieder aufpäppekn lies. Ohne diese spezielle Aktion von Hermann Graf, hätte es dann später 1954, wahrscheinlich nicht das “Wunder von Bern” gegeben!

Mit der Gelben 11 holte sich Graf genau „ 52 “ bestätigte Luftsiege, bis zum Flugverbot.

Am 1. Oktober 1942 zum Major befördert, wurde er Ende Januar 1943 Kommandeur der Ergänzungstruppe-Ost in Südfrankreich und im März 1943 wurde er mit der Aufstellung einer Höhen- Jagdgruppe dem  späteren JG 50, zur Moskito- Jagd beauftragt ( Jagdgruppe Süd ).

Aus dieser wurde dann das JG 50, mit Graf als Kommodore. Hier  schoss er 2. Flugzeuge ab. Am 16.  Dezember 1943 wurde er Kommodore des JG 11. Er war auch der einzige Brilliantenträger der Luftwaffe der in der Reichsverteidigung noch Einsätze geflogen hatte

In Rotenburg bei Bremen stand er in der Reichsverteidigung  in schweren Einsätzen gegen Bomber. Am 29. März 1944 nach Abschuss von 2  4-Motbomber, nachdem er keine Munition mehr hatte rammte er im Luftkampf eine Mustang P-51, und musste dann aber auch selbst schwer verwundet mit dem Fallschirm abspringen.  Im Lazarett gelang es den Ärzten seinen linken Arm zu retten und halbwegs wieder herzustellen. Das waren seine letzten 3 Abschüsse 210. – 212. bis zum Ende des Krieges. Zur Kapitulation am 08. Mai 1945, befahl der Kommandierende Gereal Seidemann des VIII. Fliegerkorps, Graf und Hartmann sollten nach Dortmund ausfliegen und sich dort in engliche Gefangenschaft begeben, da beide wegen ihrer großen Erfolge als Jagdflieger in Russland, dann  sicher grossere Probleme in russischer Gefangenschaft bekommen würden. Graf und dann auch Hartmann verweigerten den Befehl, sie wollten die Angehörigen ihres Geschwaders und die vielen hinzugekommenen Soldaten vom Heer und Zivilisten mit Frauen und Kinder doch nicht alleine lassen!

Am 01. Oktober 1944 nach seiner Wiedergenesung nunmehr als aktiver Oberstleutnant übernahm er die Führung seines alten Jagdgeschwader 52 an der Ostfront in Ostpreußen/ Schlesien und Böhmen bis Kriegsende. Am 08. Mai 1945 gingen ein Großteil der I. und der III. Gruppe des  JG 52 bei Pisek (CSSR) in amerikanische  Kriegsgefangenschaft und wurden am 17. Mai 1945 an die Russen ausgeliefert.

Am 25. Dezember 1949 kehrte Graf aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurück.

Flugzeug-führerabzeichen- Rumänien

Flugzeugführerabzeichen Rumänien

 

 

 

 

 

 

 

Grafs Auflistung der Auszeichnungen vom Wehrpass nochmals auf Seite 50 – 51. EK II wurde hier noch vergessen, im Soldbuch ist die Verleihung zum 09.08.1941, datiert. Auch hier nun endlich mal die genauen und richtig datierten amtlichen Verleihungsdaten! Bitte besonders beachten: Eintrag vom 09.12.1941, Ehrenpokal und Bild des Reichsmarschalls mit persönlicher Widmung! Ebenso Eintrag vom 08.10.1942, Flugzeugführerabzeichen in Gold mit Brillanten!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wehrpass Seite 12 – 13, Grafs Dienststellen bei der Luftwaffe. Man beacht besonders die bisher unbekannten Kommandierungen zum General der Jagdflieger 1942-43 und 44. Somit ergeben sich auch aus seinen ganzen Kommandierungen jetzt alle endlich mal amtlichen mit richtigem und genauem Datum !

Foto :  Die ersten Karayaexperten auf dem Flügel der Me 109 sitzend, von links: A. Grislawski; H. Graf; H. Füllgrabe und E. Süss, jetzt aber schon beim neuen Höhenjagdgeschwader JG 50, in der Reichsverteidigung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Die gleichen Experten einige  Monate früher, davon drei noch als Oberfeldwebel kurz vor der Tapferkeitsbeförderung zum Reservekriegsoffizier. Graf nach der Eichnlaub- und Schwerterverleihung, Füllgrabe hält sich an der Karayastandarte fest bevor dann alle zusammen mal zum JG 50 wechseln.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto von Links: Nochmals die Karayaexperten im Herbst 1942, .E. Süss, H. Dammers; Graf und Jupp  Zwernemann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Frühe kleine Urkunde/Dokument von  1938 für Graf, sein 1. Flugzeugführerschein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Später dann nach 4 Jahren  große Urkunde zum Ritterkreuz mit Eichenlaub Schwertern und Brillanten für unseren Hermann !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Telegramm von AH zur Verleihung der Brillanten zum Ritterkreuz an Oberleutnant Graf

Majaor Hermann Graf der 1. jagdflieger mit 200 Luftsiegen und Oberleutnant Egon Mayer vom JG 1 – Richthofen, der 1. Jagdflieger mit 100 Luftsiegen am Kanal, bei einem Treffen in ihrem Heimatstädtchen Engen/Hegau, umringt von der begeisterten Engener Jugend über ihre beiden großen Jagdfliegerhelden !

Das Buch kann direkt beim VDM – Verlag Heiz Nickel, Kasernenstr. 6 – 10, D – 66466 Zweibrücken bestellt werden, aber auch über uns die Traditionsgemeinschaft JG 52 e. V., Zum Egg 4 , D-78250 Tengen-Talheim.

 

Oberst a. D. Hermann Graf, Ehrengrab/Engen

Oberst a. D. Hermann Graf, Ehrengrab in Engen

 

(  © + ®  Dokumentation von Ernst Obermeier & Robert Emmert & Norbert Beyerlein &  Bernd Barbas & M.H.H.W. und Archiv TG-JG52 e. V. )

 

Geschwader-Marsch
Me 109