Die Blackburn Roc war ein britischer Marinejäger des Zweiten Weltkriegs. Erstflug war am 23. Dezember 1938, Indienststellung im Februar 1940; insgesamt wurden 166 Exemplare gebaut.
Das Muster war recht konventionell aufgebaut – zweisitziger Tiefdecker mit einziehbarem Fahrwerk; das herausragende Merkmal war der elektrisch betätigte Drehturm mit vier Maschinengewehren hinter dem Piloten als einzige Bewaffnung. Diese Anordnung entsprach einer recht kurzlebigen Mode im britischen Jagdflugzeugbau Ende der 1930er-Jahre: der Jäger sollte neben dem zu bekämpfenden Bomber fliegen und diesen von der Seite abschießen. 300 km/h Spitzengeschwindigkeit waren dafür selbst in den 30ern viel zu wenig (der andere Vertreter dieses Konzepts war die Boulton Paul Defiant – ähnlich erfolglos). Boulton Paul war die Firma, die den Vierlingsturm entworfen hatte; alle Rocs wurden auch bei Boulton Paul gebaut. Erfolgreich war keiner der beiden Jäger – der wuchtige Turm kostete zu viel Flugleistung und war wenig effektiv im Kampf. Der Roc war nur kurz in der vorgesehenen Rolle im Einsatz und wurde schnell zum Schulungs- und Schleppflugzeug „degradiert“. Von einem Träger aus ist (soweit bekannt) kein Roc jemals gestartet, alle Flugzeuge wurden (obwohl Marinejäger) von Landflugplätzen aus eingesetzt.
Vier Rocs wurden mit Schwimmern ausgestattet; im August 1943 wurden die beiden letzten Flugzeuge außer Dienst gestellt.
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