Die Polikarpow I-16 war ein sowjetisches Jagdflugzeug aus den 1930er Jahren. Die I-16 war als Tiefdecker ausgelegt und das erste in Serie gebaute Flugzeug mit einziehbarem Fahrwerk und freitragenden Tragflächen. Besonders bekannt wurde der Typ durch seine Einsätze während des spanischen Bürgerkrieges auf Seiten der republikanischen Regierung und der Anfangsphase des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion.
Aufgrund einer Forderung nach einem schnellen Jagdeinsitzer von 1932 begannen Pawel Suchoi beim ZAGI und Nikolai Polikarpow beim ZKB mit der Entwicklung zweier unterschiedlicher Typen. Der ZAGI-Entwurf I-14 wurde nach 18 gebauten Maschinen nicht weiter verfolgt, da der Typ ZKB-12 von Polikarpow sehr vielversprechend war.
Dieses Exemplar wurde von Waleri Tschkalow am 31. Dezember 1933 nach neun Monaten Entwicklungs- und Bauzeit mit einem M-22 Motor ausgerüstet erstmals geflogen.
Es entstand noch ein weiterer Prototyp, die mit einem amerikanischen Wright Cyclone Antrieb ausgestattete ZKB-12bis. Sie erreichte bei der Erprobung die damals eindrucksvolle Geschwindigkeit von 437 km/h in 3.000 Metern Höhe.
Die Serienfertigung der ersten Version I-16 Typ 1 begann Mitte 1934. Dabei wurde das Modell ständig weiterentwickelt. Ein Jahr später wurde die I-16 auf der Parade zum 1. Mai in Moskau und wenig später auf einer Ausstellung in Mailand der internationalen Öffentlichkeit präsentiert.
Zur Unterstützung der Republikanischen Regierung im Spanischen Bürgerkrieg lieferte die Sowjetunion die I-16 an die spanischen Fliegerkräfte. Am 31. Oktober 1936 trafen die ersten 31 Maschinen ein. Sie erhielten dort den Beinamen Mosca (Fliege).
Als Super Mosca wurden die insgesamt gelieferten 157 Maschinen vom Typ 5 und 6 sowie 136 Stück vom Typ 10 bezeichnet. Nach Ende des zweiten Weltkrieges waren noch 22 Maschinen flugfähig, 30 weitere wurden noch in Jerez in Lizenz gebaut und waren bis Ende 1953 im Flugbetrieb. Auf der Gegenseite wurde die I-16 Rata (Ratte) genannt. Gegen die Doppeldecker-Jäger der Putschisten, wie der von Deutschland im Rahmen der Legion Condor eingesetzten Heinkel He 51 bewährte sie sich durch ihre Schnelligkeit und engen Kurvenradius ausgezeichnet. Auch gegen die ersten Messerschmitt Bf 109-Typen (B, C, D) konnte sie sich behaupten, erwies sich jedoch den ab 1938/39 eingesetzten Bf 109E leistungsmäßig unterlegen.
Die I-16 wurde auch nach China exportiert, das sie 1937 und 1938 gegen die japanischen Truppen einsetzte. Bei den sowjetisch-japanischen Grenzstreitigkeiten von 1939 kämpfte die I-16 genauso wie im finnischen Winterkrieg 1939/40.
Bei Beginn des “Großen Vaterländischen Krieges” 1941 wurde der größte Teil der an der Westfront eingesetzten I-16-Verbände durch die deutsche Luftwaffe am Boden zerstört. Die I-16 war gegen die Flugzeuge der Deutschen hoffnungslos veraltet. Anfangs ließen sich deutsche Piloten noch durch die ungewöhnliche Wendigkeit der I-16 überraschen, aber später blieb als letztes Mittel nur noch der äußerst riskante Rammstoß, um gegen die modernen Messerschmitts zu bestehen. Ende 1943 wurde sie endgültig aus dem Fronteinsatz gezogen, da zu diesem Zeitpunkt bei weitem fortschrittlichere Muster in ausreichender Zahl zur Verfügung standen.
Insgesamt wurden 8643 Maschinen der Serie I-16 gebaut, davon waren 1639 zweisitzige Jagdflugzeug-Trainer.
Die I-16 war ein kleiner Eindecker mit spindelförmigen Rumpf in Gemischtbauweise, vorn mit Aluminium und hinten mit Sperrholz beplankt. Der Flügel bestand aus zwei Stahlrohrholmen mit Duralumin-Rippen und Stoffbespannung, die geschlitzten Querruder liefen über die gesamte Spannweite und dienten gleichzeitig als Landeklappen. Das Hauptfahrwerk musste manuell eingezogen werden, der Hecksporn war starr.
[Quelle: wikipedia.de]