Bernd Barbas
Format 30 x 22 cm, gebunden, 429 Seiten, 431 Sw Fotos,
6 Karten, Farbeinband, ISBN 3-923457-79-0.
Preis: € 65, Verpackung €2, Versand in Deutschland €4.
Bezug: Bernd Barbas, Immenstaader Str. 11, D-88048 Friedrichshafen
Mit gewohnter Akribie und Sorgfalt beschreibt Bernd Barbas die Geschichte der überwiegend an der Ostfront eingesetzten 1. Gruppe des berühmten JG 52. Die Gruppe geht zurück auf die im November 1938 in Manching aufgestellte I./JG 433. Im März des folgenden Jahres wird sie dann in die JG 52 umbenannt.
Die Einsätze der Gruppe beginnen mit dem Kriegsbeginn an der Westgrenze und später folgt 1940 die Teilnahme an der Luftschlacht um England.
Nach einem Intermezzo an der Nordsee wird die 1. JG 52 im Herbst 1941 an die Ostfront verlegt, wo sie bis Kriegsende bleiben wird. Gruppenkommandeure und bekannte Piloten der I. Gruppe: Karl H. Lessmann, Wolfgang Ewald, Johannes Wiese, Rudolf Trenkel und Walter Wolfrum. Der letzte Gruppenkommandeur war dann der erfolgreichste Jagdflieger Erich Hartmann.
Das Buch beschreibt chronologisch und teilweise Tag für Tag die Geschichte der Gruppe, ihre Erfolge, aber auch ihre Verluste. Je nach Quellenlage sind die Tage mal kürzer und mal länger beschrieben und zum Teil mit spannenden Berichten oder bedrückenden Briefen ergänzt.
Ergänzt wird die Chronologie durch einen umfangreichen Anhang mit mehreren Tabellen: Liste des Bodenpersonals, die Gruppenkommandeure, die Staffelkommandeure, die Aus-zeichnungen, die Flugplätze der Gruppe, Karten der Verle-gungen, die Verluste, die Abschüsse und ein umfangreiches Quellenverzeichnis.
Die Fotos sind je nach Vorlage von wechselnder Qualität und waren bisher überwiegend unveröffentlicht. Sie zeigen interessante, humorvolle, aber auch bedrückende Eindrücke vom Leben an der Front und in der Heimat.
So mancher Modellbauer dürfte hier auch interessante Anregungen für neue Modelle oder Dioramen finden.
Barbas beschreibt auch, wie mühsam das Buch entstanden ist. Nur wenige Unterlagen hatten das Kriegsende überstan-den, aber bald nach dem Krieg begannen ehemalige Angehörige des Geschwaders, ihre Geschichte aufzu-schreiben.
Früh begann auch der Historiker Hans Ring Unterlagen zu sammeln, aus denen ab 1988 erste Veröffentlichungen entstanden.
Eine wichtige Quelle vor allem für die Fotos waren auch die Gruppentreffen der ehemaligen Geschwaderangehörigen.
Nachdem die Geschichte der II. Gruppe bereits früher erschienen ist, arbeitet der Verfasser nun an der Doku-mentation der III. Gruppe, des Stabes und der Ergänzungseinheiten.
Viel Zeit bleibt nicht mehr, denn die Generation der Zeitzeugen wird rapide kleiner. Umso wichtiger ist es, deren Lebenserfahrungen für zukünftige Generationen zu bewahren.
Wer dabei mit Dokumenten oder Fotos helfen möchte, wendet sich bitte über die obige Adresse an den Verfasser.
Insgesamt liest sich das Buch recht kurzweilig und ist nicht, wie manche Chronik, mit Informationen und Daten überladen.
Peter W. Cohausz, via Flugzeug Classic