1941

Montag, 1. September 1941

Bei Tiefangriffen der 7. Staffel auf einen russ. Flugplatz kollidiert Staffelkapitän Oltn. Hansjörg Zimmermann, Bf 109 Werknr. 8274, mit Ofw. Franz Schlosser, Bf 109 Wnr. 7012. Beide stürzen in der Nähe von Snamenka, ca.30 km nordöstlich Dnjepropetrowsk tödlich ab. Ofw. Adolf Walter, 8. Staffel, wird im Luftkampf etwa 30 km südöstlich Krementschug abgeschossen und muß auf Feindgebiet notlanden und wird seit dem vermißt. Bf 109 F-4 Werknr. 7050 Schwarze 13. Uffz. Alfred Grislawski, 9. Staffel, meldet seinen 1. Luftsieg. Eine I-16 um 18.15 Uhr ca. 30 km nordöstlich von Krementschug.

Dienstag, 2. September 1941.

Major Trübenbach startet um 15.35 Uhr zur Freien Jagd von der er um 16.45 Uhr ohne Erfolg zurück kehrt.

Freitag, 5. September 1941

l. Gruppe verlegt mit 10 Bf 109 nach Katwijk/NL.

Samstag, 6. September 1941

Ein herber Verlust trifft die 5. Staffel und die Gruppe. Oltn. August-Wilhelm Schumann, seit Aufstellung der Gruppe 1939 Kapitän der 5. Staffel ist tödlich abgestürzt. Über den Vorgang gibt es mehrere Versionen, diese ist eine davon (nach Angaben von Zeitzeugen vermutlich die Richtige).

Nach Rückkehr vom Feindflug, bei dem er zwei Luftsiege erzielte, sticht er den Platz Ljuban an und wackelte wie allgemein üblich mit der Maschine um einen Luftsieg anzuzeigen. Im hochziehen kollidierte er mit seinem Rotten­flieger und stürzt am Flugplatzrand ab. Fw. Rudi Brandt, 8. Staffel, ist im Luftkampf ca. 30 km östlich von Krementschug gefallen. Bf 109 F-4 Wnr. 7023 “Schwarze 4“. Bei dem Einsatz am frühen Abend gelingt es Ltn. Hermann Graf, 9. Staffel, um 18.23 Uhr eine I-16 “Rata“ mit Aufschlag etwa 25 km östlich Krementschug als 5. Luftsieg abzuschießen. Auf dem Überführungsflug der 2./Erg.Gruppe hat die Bf 109 E-4 Wnr. 1991 von Uffz. Erich Weigel Motorschaden. Bei dem Versuch einer Notlandung, in der Nähe von Rakowice bei Krakau, stürzt er mit Aufschlagbrand tödlich ab.

Sonntag, 7. September 1941

Etwa 12 bis 15 russische Jäger greifen um 05.15 Uhr den Feldflugplatz Polewski, ca. 50 km NW-Dnjepropetrowsk, an. Durch das konzentrierte Abwehrfeuer des Flakzuges der Stabskompanie, gelingt es den Angriff abzuschlagen. Abschuß einer I-16 durch Fw. Richert, Führer Flakzug. Eine Bf 109, die zum Platzschutz gestartet war, wird von den russischen Jägern abgeschossen. Oltn. Siegfried Simsch, seit Herbst 1940 in der 5. Staffel, übernimmt, einen Tag nach seinen 28. Geburtstag, als Kapitän die 5. Staffel.

Dienstag, 9. September 1941

Uffz. Hans Kirschenlohr von der 8. Staffel, befindet sich auf Feindflug als er durch einen Motorbrand gezwungen wird bei Krementschug über Feindgebiet mit dem Fallschirm abzu-springen. Nach der Gefangennahme durch rus­sischer Infanterie wird er schwer misshandelt.

Donnerstag, 11. September 1941

Die ll. Gruppe hat am Vormittag, etwa um 09.00 Uhr, Luftkampf mit einem DB-3 Kampfverband und I-18 Begleit­jägern in der Gegend Tigod-Ssaltzow. Nach Abschuß je einer I-18 und DB-3 wird Uffz. Karl  Kirschbaum, 5. Staffel,  selbst  abgeschossen  und gilt seitdem als vermißt. Bf 109 F-2 Werknr. 8265 “Schwarze 10“. Einen weiteren Ab­schuß meldet Uffz. Lehmann von der 6. Staffel. Ofw. Schmidt, 4. Staffel, konnte bereits kurz vor 08.00 Uhr (07.50) eine I-18 abschießen.

Freitag, 12. September 1941

Nach dem Luftkampf mit russischen Jägern, wird Ltn. Wolfgang Trapp, von der 6. Staffel, im Raum Jam-Ishora-Puschkin-Annalowa vermißt. Bf 109 F-2 Werknr. 8191 “Gelbe 9“. Verlegung der lll. Gruppe von Stschastliwaja nach Berislaw.

Samstag, 13. September 1941

Bei einem Einsatz am Vormittag erzielt Ltn. Hermann Graf seinem 6. Abschuß. Eine Jak-1 um 10:46 Uhr nord­westlich Perekop.

Sonntag, 14. September 1941.

Der seit dem 9. September vermißte Uffz. Kirschenlohr von der 8. Staffel ist zurückgekehrt. Er berichtet: Nach Gefangennahme durch russische Soldaten, wird er unter Schlägen mit Gewehr und Fäusten, von Offizieren, darunter ein Kommissar, verhört. Er wird in einem leeren Raum, in dem sich 8 gefangene Infanteristen, 2 davon schwer verwundet, gebracht. Mehrmals am Tag wird er zu Vernehmungen geholt. Sind die Antworten für die Rus­sen nicht ausreichend, gibt es Schläge. Die Verpflegung besteht nur aus warmen Wasser mit einigen Kartoffeln. Bei ihren Abzug steckten die Russen eine ca. 50 m entfernte Munitionsfabrik in Brand, in der Hoffnung wir würden bei der Explosion getötet. Am 13. in der Früh befreite uns ein Stoßtrupp der Infanterie.

Donnerstag, 18. September 1941

Major Trübenbach startet um 09.03 Uhr von Tiraspol zum Feindflug. Nach wenigen Minuten kommt es zum Luftkampf bei dem es ihm gelingt eine Rata mit Aufschlagbrand abzuschießen. Landung 09.33 Uhr.

Montag, 22. September 1941

Der Geschwaderstab mit Major Trübenbach startet um 15.50 Uhr zum Feindflug. Über Feindgebiet erhalten sie starkes Flakfeuer. Wenig später kommt es zum Luftkampf mit 4 Ratas der ergebnislos abgebrochen wird. 16.55 Uhr Landung in Tiraspol.

 

Dienstag, 23. September 1941

Der Kommodore startet um 06.35 Uhr vom Platz Tiraspol zum Feindflug. Durch Tiefangriffe auf einem Flugplatz zerstört er 3 russische LKW. Am Nachmittag startet er noch einmal zum Feindflug. Es kommt zum Luftkampf in dessen Verlauf der Kommodo­re eine Rata sicher abschießt und eine zweite wahrscheinlich.

Mittwoch, 24. September 1941

Major Trübenbach startet um 09.35 Uhr zum Feindflug.

Der spätere Luftkampf mit 15 Ratas verläuft für ihn ergeb­nislos. Am Nachmittag startet er noch einmal und hat mit seiner Begleitung Luftkampf mit 6 Pe 2 und 7 Ratas. Auch diesmal kehrt er ohne Luftsieg zurück. Die l. Gruppe, fährt von Den Haag/NL in zwei großen Güterzügen mit dem Bodenpersonal und den gesamten Gerätschaften nach Osten ab. Die Frage:“ Wo hat der Stab und 3. Staffel in Katwijk, die 2. Staffel auf Langeoog und die 1. Staffel auf Borkum und in Bergen/Zee, verladen? (Barbas Bd.1.Grp.) Ltn. Graf, 9. Staffel, ist weiterhin erfolgreich. Heute konnte er seinen 7. Luftsieg erringen, eine DB-3 um 12.10 Uhr bei Balakliya. Die kroatische Jagdstaffel unter Führung von Major Scal wird in die lll. Gruppe eingegliedert.

Samstag, 27. September 1941

Das restliche Geschwader verlegt mit ‘Mann und Maus‘ an die Ostfront. Die l. Gruppe zunächst nach Orscha. Beim Start zum Verlegungsflug schmiert Uffz. Fritz Geißler durch einen Bedienungsfehler ab. Verzweifelt versucht er eine Notlandung, stürzt aber über dem Platz Katwijk tödlich ab. Bf 109 F-2 Werknr. 8185 „Schwarze 4“. Im Luftkampf der 9. Staffel ca.40 km östlich Poltawa wird Oltn. Wilhard Reuter abgeschossen und springt mit dem Fallschirm ab. (Bf 109 F-4 Werknr. 7035 Gelbe 3) Zur Behandlung seiner schweren Verletzungen wird er ins Luftwaffen-lazarett nach Wien verlegt.

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