Unmittelbar nach dem Landeunfall der Roten 7 der MAC (Me-Air-Company) am 15. Juli 2005 sah es noch nach einem Totalschaden aus, so keimte bei den Eignern der MAC, Werner Grammel, Wilhelm Heinz und Sigi Knoll, rasch die Hoffnung, die Maschine doch wieder aufbauen zu können.
Da die finanziellen Mittel der MAC beim Bau der Roten 7 nahezu ausgeschöpft wurden, war man auf Hilfe von Außen angewiesen. Neben Sponsoren wurde ein Me 109 Wiederaufbau-Spendenkonto eröffnet (siehe JET&PROP 4/05) und im Internet eine Shopseite eingerichtet, in der diverse Bf 109-Fan-Artikel erworben werden können, deren Erlöse aus-schließlich für den Wiederaufbau verwendet werden.
Nach dem Crash stand zunächst eine größere Inspektion der Maschine an, um die Schäden exakt zu beziffern.
Dabei stellte sich heraus, dass der DB 605 Motor (er wurde bei dem Unfall komplett aus seiner Verankerung gerissen) wie durch ein Wunder nahezu unbeschädigt blieb. Mittlerweile wurden am Triebwerk alle nötigen Kontrollen durchgeführt, die Zusatzaggregate teilüberholt und wieder angebaut sowie ein Triebwerksgerüst montiert. Von Hans-Martin Strauß wurde ein Hilfsgestell gebaut, um die komplett zerstörte Motoren-verkleidung neu aufbauen zu können. Der Öltank wurde in der Zwischenzeit bereits neu gefertigt.
Für den Rumpf, der beim Aufprall sehr starke Schäden davon trug, sind alle notwendigen Ersatzteile gefunden bzw. neu gefertigt worden. Sie wurden mit Hilfe einer neuen Helling angepasst. Der Korrosionsschutz der einzelnen Bleche, Winkel und Streben erfolgte durch die Brüder Hartmair aus Freising. Zur Zeit werden die letzten Vorbereitung zur Vernietung der Rumpfteile getroffen.
Die Tragflächen stellten sich nach dem Unfall unterschiedlich dar: Während die linke Fläche nahezu unbeschädigt blieb – lediglich ihre Klappen mussten repariert werden, – wurde die rechte stark in Mitleidenschaft gezogen.
Sie wurde in der Zwischenzeit geöffnet, der untere Flügel-beschlag ausgetauscht und für den Einbau in den Holm angepasst. Während die Wurzelrippe bereits neu angefertigt wurde, müssen die letzten zwei Außenrippen noch erneuert werden. Die Nabe der Luftschraube blieb komplett unbeschädigt. Der Spinner musste durch einen neuen ersetzt werden. Die Luftschraube selbst wird von der Fa. Mühlbauer in Straubing gefertigt.
Die Räder und Federbein sind bereits komplett überholt und fertig für den Wiedereinbau.
Die Reparatur der Roten 7 wird in ei-gener Regie durch die MAC-Eigentümer in deren eigenem Luft-fahrttechnischen Betrieb durchgeführt. Sie erhalten tech-nische Unterstützung durch Gerhard Hibbeler, Helmut Röhm, Hans-Martin Stauß und Uli Wesner. Kontrolliert werden die Arbeiten durch den Prüfer der Klasse 1, Egbert Wagner, und Christian Resag von der LBA-Aussenstelle Stuttgart.
Genaue Prognosen über den endgültigen Fertigungstermin können noch keine gemacht werden. Da die Spenden-bereitschaft in den letzten Wochen leider zurückging und auch unvermittelt auftretende technische Probleme nicht auszu-schließen sind, hält man sich seitens der MAC mit genauen Terminen verständlicherweise zurück.
Wilhelm Heinz teilte uns aber mit, dass man sich für für sämtliche Zuwendungen herzlich bedanken möchte und dass mit dem ersten Motorlauf in der Zelle noch in diesem Jahr gerechnet wird. Somit könnte die „Rote 7“ im Jahr 2007 wieder ins Rennen geschickt werden. Drücken wir alle dafür die Daumen!
TG-JG 52: Via Jet&Prop1/06/M.Becker