Wie nun schon seit fast einem Vierteljahrhundert, trafen sich auch dieses Jahr die ehemaligen Angehörigen des JG 52 mit ihren Frauen, Freunden und erfreulicherweise vielen jungen Leuten in Altenstein und die Anzahl der Teilnehmer gibt zu der berechtigten Hoffnung Anlass, dass auch bei einem immerhin sich abzeichnenden Generationenwechsel dieser Kreis bestehen bleiben wird. Besonders freuten wir uns, dass auch dieses Jahr die Generäle a.D. Friedrich Obleser und Günther Rall unter uns weilten.
Und doch hatte dieses Treffen wenig mit den vorgehenden gemeinsam. Es war irgendwie stiller und nachdenklicher. In alle Freude über das Wiedersehen mit vielen von den „ Alten Adlern “ mischte sich doch auch eine gewisse Wehmut. Nicht nur , dass der Initiator des Altensteiner Treffens, Heinz „ Esau “ Ewald, wegen seiner schweren Erkrankung nicht mehr in der Lage ist, bei uns zu sein – wir wünschen „ Esau “ auf diesem Wege von Herzen, dass ihn sein Leiden nicht zu sehr plagen möge – auch 4 gute Kameraden sind seit dem letzten Geschwadertreffen von uns gegangen: Peter Düttmann, Walter Krupinski, Viktor Petermann, und Rudolf Trenkel.
Unter diesen Prämissen bekam die am Vormittag des 08. Septem-ber stattgefundene Totenehrung eine ganz andere und besondere Bedeutung. Die von einem Bläserduo umrahmte Veranstaltung begann mit einer sehr subtilen Ansprache des Geistlichen, die mit einem Gebet schloss, darauf ergriff Manfred Leisebein das Wort, um unserer Toten zu gedenken. Seine ohne falsches Pathos, dagegen mit einer zu Herzen gehenden Eindringlichkeit und tiefem Respekt vor den Toten gesprochenen Worte erweckten wohl in allen einen bleibenden Eindruck und es gebührt Manfred Leisebein unser aller herzlicher Dank dafür. Mit dem Lied vom guten Kameraden, der Kranzniederlegung am Gedenkstein für die Gefallenen des 2. Weltkrieges und einer stillen Gedenkminute klang die schlichte, doch würdige Feier aus.
Am Nachmittag sollten eigentlich, wie schon im Vorjahr, flieger-ische Aktivitäten mit Oldtimern wie Bücker 131 „ Jungmann “ und 181 „ Bestmann “ auf dem nahegelegenen Flugplatz Ebern stattfinden, aber da hatte Petrus gewissermaßen kein Einsehen. Der Platz war qbi und die Graspiste durch den tagelangen Regen so aufgeweicht, dass höchstens Wasserflugzeuge hätten starten können. Aber unser vielseitiger „ Regisseur “ Manfred Wägenbaur hatte vorgesorgt. Das von seinem Sohn Gerrit mit viel „ Flieger- verstand “ gedrehte Video über die Demontage, den Transport der Me 109 G4 „ Nesthäkchen “ von Italien ins Technik-Museum Speyer ( siehe Jägerblatt 4/2001 ), die dortige Montage und Aufbau sowie die Einweihungsfeier fand großen Beifall; natürlich wurde auch das Problem der Finanzierung ausführlich dargestellt und besprochen. Bekanntlich handelt es sich um eine Leihgabe; ein Jahr haben wir Zeit, daran zu arbeiten, ob eine Finanzierung des endgültigen Erwerbs möglich ist.
Der Abend des 08. September war der Geselligkeit gewidmet. Dabei holten sich unsere jugendlichen „ Autogrammjäger “ reiche Beute und auch die Modellbauer kamen nicht zu kurz: konnten ihnen die Experten doch wertvolle Hinweise zum richtigen Finish ihrer Modelle geben. Die dezente Musikuntermalung des Abends machte lebhafte Unterhaltung ohne gegenseitiges Sich-ins-Ohr-Brüllen möglich; dafür war das von Manfred Wägenbaur auf der Burgruine Altenstein veranstaltete, nun schon traditionelle Feuerwerk umso lauter. Sein „ Oberanzünder “ Karl Weigel wurde bei dieser Gelegenheit zum „ Feuerteufel JG 52 “ ernannt. In diesem Zusammenhang gilt unser aller herzlicher Dank natürlich Manfred Wägenbaur und seinem Team, ohne dessen nimmermüde Anstrengungen und hundertprozentige Hingabe an die Tradition des JG 52 manches nicht möglich wäre, was als Selbstverständlichkeit hingenommen wird.
Schon jetzt der Hinweis auf das Geschwadertreffen JG 52 im Jahre 2002, diesmal am zweiten September-Wochenende vom 13. – 15. 09. 2002, natürlich in Altenstein.
( Hans Renz )
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