18. Todestag von Fritz Walter am 17 Juni 2020

Ehrenspielführer der deutschen Fußballnationalmannschaft

Zu diesem bedeutenden Gedenktag fuhr eine Delegation der TG-JG 52, bestehend aus 1. Vorstand nebst Gattin, 2. Vorsitzendem und dem Fliegernachwuchs Lukas, sowie dem neu ernannten Geschwader-Trompeter Oskar Stihl eigens nach Kaiserslautern zum dortigen Hauptfriedhof.

Ist doch Fritz Walter durch unser Fliegerass  Hermann  Graf aufs engste mit dem JG 52 verbunden.

Diese Tatsache wird nun immer mehr bekannt, das Fernsehen ist ja schon länger darauf aufmerk-sam geworden. Aber auch der ruhmreiche 1. FC Kaiserslautern wurde nun durch unsere Teilnahme an der Gedenkfeier ebenfalls darauf aufmerksam. Ist ja der gute Fritz Walter maßgeblich am Aufstieg des FCK nach dem Kriege beteiligt. Mit seinem Bruder Ottmar, Werner Liebrich und Werner Kohlmeyer, deren Gräber wir ebenfalls besuchten, dazu Horst Eckel, holte er deutsche Fußballmeisterschaften und sie bildeten das Rückgrat der ruhmreichen Weltmeistermannschaft von 1954. So ist also Hermann Graf durch seine Errettung von Fritz Walter 1943 auch noch mit dem Aufstieg der Lauterer aufs engste verbunden.

Es sind bereits Kontakte mit dem Vereins-Museum geknüpft worden und einem weiteren freundschaftlichem Austausch steht nichts im Wege.

Selbstverständlich werden wir auch wieder eine Delegation zum 100. Geburtstag F. Walters am 31.Oktober 2020 nach Kaiserslautern entsenden, welcher dann sicher groß gefeiert wird.

Das Grab Fritz Walters und seiner Frau Italia war umsäumt von großen Gestecken und Kränzen des 1. FCK, aber auch des Oberbürgermeisters, der Sepp-Herberger-Stiftung und natürlich des DFB.

Getrübt wurde das schöne Gesamtbild nur von der kindlichen, fast schon kitschigen Figur eines Fußballers, die neben dem Grabstein aufgestellt ist. Sie soll wohl Fritz Walter in der A-Jugend darstellen, jedenfalls wird sie dem Andenken nicht auch nur ansatzweise gerecht.

Auch in der Stadt findet man, exponiert in einem Kreisverkehr, eine eigenartig kitschige Figuren-gruppe der „Roten Teufel“. Die Stadtverwaltung Kaiserslautern sollte dringend einmal über eine Neubesetzung ihrer Kulturab-teilung nachdenken.

Wäre hier doch ein ambitionierter und talentierter heimischer Kün-stler und Bildhauer startbereit, der die Gelegenheit nutzen wollte, seine Vor- und Darstellung eines Fußballers den anwesenden, honorigen Vertretern des Vereins und der Stadt näher zu bringen. Stolz zeigte er uns ein Foto seiner Statue Fritz Walters , nun – die Schlagzeilen währen ihm, der Stadt und dem Verein sicher. Ist es doch ein muskelgestählter Recke mit bloßem Oberkörper und wilder Haarsträhne in die Stirn fallend, der sich hier voller Dynamik leidenschaftlich seiner Fußballkunst hingibt. Also das genaue Gegenteil von dem oben beschriebenem Männchen.

Aber die Tücke steckt, wie so oft, im Detail.

Erinnert das Gesamtkunstwerk allein schon sehr stark an ein Monument von Arno Breker, also durchaus ansprechend, so ist die Stellung der Arme und Beine der Haken daran.Von der Seite gesehen erinnern sie stark an ein bestimmtes Kreuz, welches im ostasiatischen Raum  hoch verehrt wird, hierzulande aber momentan eher weniger. Wir wollen dem Künstler aber an dieser Stelle unsere besten Wünsche nicht versagen.

Neben dem Präsidenten des 1.FC Kaiserslautern, dem Ehrenrat und einem Vertreter der Stadt waren  auch die „Roten Jäger“ vertreten, die alle die großen Verdienste F. Walters hervorhoben, aber auch dessen menschlichen Qualitäten. Leider musste auch die prekäre Situation des Vereins mit drohender Insolvenz Erwähnung finden. Inzwischen wurde aber wohl ein finanzstarker Investor mit Herz für den Verein gefunden.

Dr. Markus Merk,  ehemaliger FIFA Schiedsrichter und einer der besten seiner Zunft, war ebenfalls anwesend und sollte später noch für ein ganz tolles, privilegiertes Erlebnis sorgen. Zum Abschluss wurde gleich zweimal „ Ich hat einen Kameraden“ mit der Trompete gespielt.

Einmal von den „ Roten Jägern „ ,danach von unserem Oskar Stihl.

Oskar war dann auch in der Abendschau Rheinland-Pfalz zu Beginn des Berichtes zu sehen. Auch wir wurden folgend gut in Szene gesetzt, endlich auch Hermann Graf, stolz inmitten seiner Roten Jäger stehend. Bedingt ausgerechnet F. Walter, einmal wurde er mit deutschem Gruß gezeigt, wie es im Krieg halt üblich war. Auf die Nachfrage beim Redakteur von uns, ob denn das unbedingt sein musste, kam die Antwort, die Zuschauer hätten sich nicht darüber beschwert, sondern über den mangelnden Corona-Abstand der Teilnehmer. – Armes verwirrtes Deutschland!!

Die „ Roten Jäger“ bewahren die Tradition der berühmten Kriegsmannschaft gleichen Namens und sind einst von den Reservisten der Luftlandebrigade 26 der Bundesluftwaffe gegründet worden. Auch zu ihnen haben wir nun selbstverständlich die ersten Kontakte geknüpft.

Nach der Gedenkfeier sprach der Präsident des Clubs noch eine Einladung zu einem Empfang in seinem Hotel, dem „Alcatraz“,  aus. Dieser folgten wir sehr gerne und so konnten wir uns davon überzeugen, da der Name des Hotels durchaus passend gewählt ist. Handelt es sich doch um das imposante, ehemalige Gefängnis der Stadt Kaiserslautern.

Bevor wir die Rückfahrt antraten, beschlossen wir, noch „uf de Betze nuff“ zu gehen.

Das heißt im reinen Hochdeutsch, den Betzenberg zu erklimmen, um einmal dieses legendäre Stadion aus der Nähe zu sehen. Es trägt den Namen Fritz Walters und ebenso auch die Straße, die dorthin führt. Ehre, wem Ehre gebührt!

Gelegen inmitten eines Wohngebietes mit Hochhäusern, erhebt sich diese topmoderne Arena mit äußerst imposanter Architektur wie eine uneinnehmbare Festung hoch über die Stadt. Das war sie ja auch einmal für fast jeden Gegner. Selbst die Münchner Bayern wollten sich einst den Weg dorthin sparen und die Punkte gleich mit der Post verschicken.

Dank Corona war natürlich fast alles dicht, nur ein Tor war geöffnet. Forsch, wie 52er nun einmal sind gings flugs hindurch, nur um einmal einen Blick auf einen Zipfel des heiligen Rasens werfen zu können.

Markus Merk saß in seinem Mercedes und da er sich bei der Gedenkfeier sehr sympathisch und frei von allen Star-Allüren präsentiert hatte, steuerte der Verfasser dieser Zeilen einfach mal auf ihn zu. Auf die Frage, ob es wohl eine Möglichkeit gäbe, einmal ins Stadion zu gelangen, reagierte er zunächst zurückhaltend. Bald darauf aber bot er uns an, allerdings nur mir und Lukas, eine Führung zu machen. Was für eine einmalige Chance und was für ein Privileg. So führte er uns durch Trainingsräume, Logen und Restaurants bis hinunter zum Spielfeld. Eine Erinnerung für die Ewigkeit. Markus Merk ist nicht nur eine tolle Persönlichkeit, er hat auch noch Sinn für Humor. Auf meine launige Bemerkung, es täte mir leid, daß ich ab und zu über seine Entscheidungen geschumpfen hatte, erwiderte er trocken, ach Sie waren das. Ja so ein Stadion, so eine Mannschaft und dieses tolle, menschliche Umfeld hat doch in der 3. Liga nichts verloren. So wie die 60er aus München auch nicht. Statt dessen spielt Paderborn und bald Heidenheim in der 1. Liga. Deutschland im Jahre 2020, realer Irrsinn halt.  Mit vielen schönen Eindrücken und dankbar für diesen Tag gings dann wieder zurück in den Süden. Voller Vorfreude auf den 31.10.2020. Alles Gute 1. FC Kaiserslautern und baldigen Wiederaufstieg.

Horridoh  –  Armin Schrott

Geschwader-Marsch
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