1944

Donnerstag, 31. August 1944

Die 5. und 6. Staffel starten um 10.20 Uhr zum Einsatz. Bei Sächsisch-Regen kommt es zum Luftkampf mit Mustangs der 15.US-Lfl. Hauptm. Lipfert (28) kann mit dem Ab­schuß einer Mustang, seinen 145. Luftsieg verbuchen.

Uffz. Heinz Krah , 6. Staffel schießt ebenfalls eine Mustang ab, wird dann aber selbst abgeschossen. Schwer ver­wundet wird er ins Lazarett Sächsisch Regen gebracht, wo er am am 8. 9. verstirbt. Uffz. Fritz Zaubitzer (24)  5. Staffel, auch er ist ein Opfer der überlegenen Mustangs. Aufschlagbrand 9 km südlich von Sächsisch-Regen.

Ltn. Otto Fönekold, Staffelkapitän der 5. Staffel, ausgezeichnet mit drm Ritterkreuz ( 28. 03. 1944), bricht nach Abschuß von 3 Mustangs den Luftkampf ab und fliegt zum Fpl. Budak zurück. Er bemerkt nicht, daß ihn 2 Mustangs verfolgen. Wenige Meter vor dem Aufsetzen wird er von ihnen beschossen. Die Maschine setzt sauber auf und rollt, bis sie mit laufendem Motor von alleine stehen bleibt,ohne daß der Pilot aussteigt Als die Beobachter des Vorganges zum Flugzeug kommen, sitzt Fönnekold tot in der Kabine. Über die Todesursache gibt es mehrere Aussagen (Herzschuß –  Genickschuß).

Luftkämpfe der 9. Staffel im Raum Opatow. Obfhr. Nikolaus Schröder, (22) kehrt von diesem Einsatz nicht mehr zurück. Alle Nachforschungen bleiben erfolglos, er muß als vermißt gemeldet werden. (Bf 109 G-6 Werknr. 166 060 „Weiße 7“)

9 Tage vor seinem 23. Geburtstag, wird Leutn. Hans-Otto Junge von der 10. Staffel, im Luftkampf mit Mustangs bei Sächsisch Regen‚ abgeschossen.

(Bf 109 G-6 Werknr.16 513 „Gelbe 6“)

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Freitag, 1. September 1944

Ein erfolgreicher Tag der l. Gruppe. Ohne eigene Verluste werden 20 Abschüsse erzielt. Die Gruppe startet am Vormittag zwischen 09.30 und 09.45 Uhr zur Freien Jagd. Über Feindgebiet treffen sie auf einen starken Verband lL-2 mit Jagdschutz. Etwa ab 09.55 bis 10.10 Uhr kommt es zu einer “Riesenkurbelei“ bei der 12 lwans abgeschossen werden.

Die Sieger: Hptm. Borchers 2, Ltn. Munz 1, Fw. Nehrig 1, Ltn. Rieckhoff 2, Ltn. Resch 2, Uffz. Anlauf 2, und Ltn. Schall 3 Abschüsse.

In der “Mittagspause“ startet eine Rotte der 2. Staffel, mit Ltn. Färber als Rottenführer zum Feindflug mit Feindberührung. Es gelingt ihm um 12.28 und 12.46 Uhr je eine Jak 9 abzuschießen. (14. und 15. Luftsieg).

Es dürfte so um 13.45 Uhr gewesen sein als einige Maschinen der 1. und 3. Staffel zum Feindflug ge­startet sind. Es kommt wie es kommen muß, auch die “andere Feldpostnummer“ erscheint. Innerhalb weniger Minuten schickt Ltn. Schall zwei und Ltn. Walther eine lljuschin 2 nach unten. Ltn. Munz, 1 . Staffel, kann um 14.38 Uhr eine Jak 9 als 53. Luftsieg bezwingen.

Zum Abschluss dieses erfolgreichen Tages, startet am Abend eine Rotte der 2. Staffel um noch einmal “nachzuschauen“. Was soll‘s, der Iwan macht mit einigen Jak 9 das gleiche. Somit kann Fw. Büttner seinen 11. und Ltn. Färber seinen 16. Abschuß melden.

Einflüge von Kampfverbänden mit Begleitschutz der 15. US-Luftflotte nach Ungarn. Angriffe auf die Städte Szajol und Berettyouifalu. Etwa 50 P-51 “Mustangs“ greifen mit Erfolg den Flugplatz Debrecen an. Kommodore Oberstltn. Dietrich Hrabak, erhält seine Beförderung zum Oberst. Der wieder genesende Hptm. Heinrich Sturm, übernimmt die Führung der 5. Staffel.

Samstag, 2. September 1944

Kommodore Oberst Dietrich Hrabak, der seit dem 1.11.1942 das Geschwader führt, meldet der Luftflotte den 10.000 Luftsieg des Geschwaders seit Beginn des Krieges.

Hptm. Adolf Borchers, Kommandeur l. Gruppe, erzielt mit seinem 118. Abschuß diesen einmaligen Erfolg. Das Jagdgeschwader 52 ist hiermit das erfolgreichste Jagdgeschwader aller am Krieg beteilig­ten Nationen.

Der “Kampf“ um das Glück, wer den 10.000sten macht, kostet mehr Nerven als die “dickste Kurbelei“ Auf der Geschwader- Abschussliste stehen 9.983 Luftsiege. Beim ersten Start um 09.36 Uhr werden 9 Abschüsse erzielt, Hptm.  Borchers 2, Ltn. Schall 3, Ltn. Resch 2, Ltn. Färber, Fw. Büttner, Uffz. v. Davier je einen. Jetzt sind es 9.992 Luftsiege. Der 2.Start erfolgt mit je einen Schwarm der 1. und lll. Gruppe. Es werden 5 Abschüsse erzielt, davon 3 der l. Gruppe. Jetzt stehen in der Liste:9.9997 Luftsiege. 3. Start: um 14.28 Uhr: Ohne Erfolge kehren die Maschinen zurück. 15.32 Uhr: Hptm. Borchers startet mit Fw. Nehrig, sowie die Rotte Ltn. Munz und Ltn. Eberwein von der 1 Staffel. Jeder kehrt mit einem Luftsieg zurück.

„ In der Abschussliste stehen nun 10001 Luftsiege “

Im Geschwader, natürlich besonders in der l. Gruppe, bricht ein unglaublicher (Ungehorsamer) Jubel aus. Vom Kommodore bis runter zum letzten kleinen “Fliegerlein“ werden Schultern geklopft, je nach Dienstgrad stärker oder schwächer.

Freitag, 8. September 1944.

Uffz. Heinz Krah, 6. Staffel, der bei den Luftkämpfen am 31. August schwer verwundet wurde, ist im La­zarett in Sächsisch-Regen gestorben.

Sonntag, 10. September 1944

Bei Tiefangriffen auf den slowakischen Flugplatz Altsohl, wird Ltn. Anton Resch 3. Staffel, durch Flak abgeschossen und springt ca. 20 km westlich von Altsohl/Slowakisches Erzgebirge mit  dem  Fall­schirm  ab.   Die  Verletzung,  durch  eine  leichte Berührung mit dem Leitwerk, wird im Krankenrevier der Gruppe versorgt.  (Bf 109 G-6 Wnr. 166 490 “Gelbe 12“)

Montag, 11. September 1944

Nach den Kriegserklärungen von Rumänien und Bulgarien (25.08.1944), kommt es auch in der Luft zu Auseinandersetzungen mit den ehemaligen Verbündeten Uffz. Heinrich Tammen, 6. Staffel, schießt am Spätnachmittag 2 Go 145 der rumänischen Luftwaffe ab.

Dienstag, 12. September 1944

Einsatz der l. Gruppe auf Einflüge der 15. US-Luftflotte in die Ostmark und dem Generalgouvernement (westliches Polen).

ln den Luftkämpfen mit B-24 und P-51 schießt Oltn. Trenkel 2 Viermots und Ltn. Färber eine “Mustang“ ab, Uffz. Albert Krieger 2. Staffel, wird im Luftkampf abgeschossen und muß in der Nähe von Auschwitz notlanden. Leicht verwundet wird er ins Krankenhaus Bulowice bei Bielitz gebracht. Bf 109 G-6 Wnr. 441 665 “Weiße 11“.

Auch sein Staffelkamerad Ogefr. Karl-Dietrich Schmidt wird abgeschossen und muß bei Auschwitz mit dem Fallschirm abspringen. Ebenfalls leicht verwundet, wird er ins Lazarett Wadowice bei Bielitz ein­geliefert. Bf 109 G-6 Wnr. 441 610 “Weiße 11“ Im Verlauf des Tages verlegt die l. Gruppe nach Krakau.

 

Mittwoch, 13.September 1944

Erneuter Einsatz der l. Gruppe gegen Einflüge von Kampf- und Jagdverbänden der 15.US-Luftflotte nach Niederschlesien und dem Generalgouverment. In den Luftkämpfen zur Mittagszeit schießen Oltn. Trenkel und Fw. Büttner je  eine B-24 ab.

Freitag, 15.September 1944

Der Geschwaderstab verlegt von Mzueowa nach Krakaul Polen.

Samstag, 16. September 1944.

Verlegung der l. Gruppe nach Radlow.

Bei der ll. Gruppe scheint es ein bißchen ruhig zu sein (den Unterlagen nach), denn nur Uffz. Tamm, 6. Staffel, meldet einen Abschuß, eine rum. IAR-80.

Sonntag, 17. September 1944

Ltn. Düttmann, der z. Zt. die 6. Staffel führt, Lipfert ist noch auf Urlaub, schießt am späten Nachmit­tag südl. Thorenburg eine IAR 80 und 10 Minuren später eine He 111 ab. Beide gehörten zur rumäni­schen Luftwaffe.

Dienstag, 19. September 1944

Uffz. Heinrich Tammen, 6. Staffel, scheint sich auf die Rumänen spezialisiert zu haben. Am Nachmittag schießt er wieder zwei davon ab, diesmal sind es Bf 109. Düttmann schießt am Spätnachmittag, in der Nähe von Thorenburg Besserabien, zwei Jak ab. Abschuß 94 und 95.

 

Mittwoch, 20. September 1944

Angriff eines russ. Bomberverbandes auf den FpI. Krakau. Durch Bombenabwurf werden u. a. 2 Bf 109 G-6 der l. Gruppe zerstört.

Donnerstag, 21. September 1944

Im Luftkampf mit russischen Jägern im Raum Dukla wird Ltn. Rudolf Walther, 3. Staffel, abgeschos­sen, was keiner seiner Kameraden bemerkte. Er wird zunächst als vermißt gemeldet, bis eine Meldung zur Gruppe kommt, daß er leicht verwundet geborgen und in ein Lazarett eingewiesen worden ist. Bf 109 G-6 Wnr.440 957 “gelbe 10“.

Angriff der 15. US-Luftflotte auf Debrecen und Bekescsaba.

Freitag, 22. September 1944

“Großkampftag“ der l. Gruppe. In der Zeit zwischen 11.30 und 11.36 Uhr schießt die 2.Staffel, mit ihrem Kommandeur Hptm. Borchers (1 LS), 5 IL-2 ab. Am Spätnachmittag startet die Gruppe erneut zur freien Jagd. Abermals müssen vier lIjuschins unfrei­willig den Weg nach unten antreten. Ogefr. Franz Fastner, 1.Staffel, erzielt seinen 1.Luftsieg. Die ll. Gruppe meldet den Abschuß von 3 lL-2 und einer rumänischen Hs 129. Durch wen wird die abgeschossen? Natürlich Uffz. Tammen.

Samstag, 23. September 1944.

Hptm. Borchers erzielt mit dem Abschuss einer La 5 seinen 120. Luftsieg.

Die ll. Gruppe steigert langsam aber sicher ihre Tageserfolge. Gestern waren es  vier, heute sind es schon einer mehr. Bei 2 Einsätzen werden 2 Russen und 3 Rumänen abgeschossen. Selbstverständ­lich ist Uffz. Tammen mit einer Bf 109 daran beteiligt.

Sonntag, 24. September 1944.

Die ll. Gruppe steigert ihre Tageserfolge weiter in die Höhe. Heute sind es 9 Abschüsse die gemeldet werden. Ltn. Düttmann, 6. Staffel, 4 (darunter der 100.), Hptm. Sturm 5. Staffel, 3, Uffz. Renner und Uffz. Tammen, beide 6.  Staffel, je einen. Obfhr. Gerhard Messner, 5. Staffel, ist gefallen. Etwa um 10.30 Uhr wird er im Luftkampf mit Jägern ab­geschossen und schlägt ca. 25 km nordöstlich Klausenburg/Ungarn auf. Bf 109 G-6 Wnr.166 014 “schwarze 4“. Oltn. Franz Schall, ein Steiermärker, seit 11.8.1944 Kapitän der 3. Staffel, wird zum Erpr. Kdo. Nowotny, versetzt und übernimmt dort die 2. Staffel als ihr Kapitän.

Am 18.02.1943 kam er als Leutn. zur 3. Staffel des JG 52 und erzielte am 6.3.1943 seinen 1. Luftsieg. Mit 117 Luft-Siegen und zum Ritterkreuz eingereicht, verläßt er das Geschwader.

Montag, 25. September 1944.

Bei der ll. Gruppe wird noch einmal eine Steigerung der Tageserfolge erreicht. In der Zeit von 09.00 bis 13.46 Uhr, werden 10 rumänische und 3 russische Flugzeuge abgeschossen. Ltn. Düttmann, 4, Uffz. Maassen 3, Uffz. Tammen, 3, Hptm. Sturm, Uffz. Renner und Uffz. Rosenberg, je einen. Verlust: Ofhr. Gerhard Messner, Flugzeugführer  der 5. Staffel. (Keine Wastmeldung vorhanden)

Samstag, 30. September 1944

Oberst Dietrich Hrabak, seit dem 1. November 1942 Kommodore des Geschwaders, wird als Kommo­dore zum JG 54 versetzt.

Sonntag, 1. Oktober 1944.

Oberst Hermann Graf übernimmt von Oberst Hrabak die Führung des Geschwaders. Graf kam im Juli 1940 als Leutnant zur 9. Staffel, wurde am 23.März 1942 als Oltn. Kapitän der erfolgreichen 9. Staffel ( “Karayastaffel“ ).

Nach Verleihung der Brillanten und dem 202.Luftsieg, wurde ihm Flugverbot erteilt und er wurde dann als “Reisender“ zu Propagandazwecken verwendet. Auch Oltn. “Bubi“ Hartmann, der nach seinem 303. Luftsieg ebenfalls ein Flugverbot erhielt, kehrt ins Geschwader zurück und wird Kapitän der 4. Staffel. Ltn. Hans-Joachim Birkner, seit Sommer 1943 in der 9. Staffel, übernimmt als Kapitän die 9. Staffel. Dem am 10. Mai dieses Jahres gefallenen Ltn. Karl-Heinz Plücker, Flugzeugführer in der 1. Staffel, wird posthum das Deutschen Kreuz in Gold verliehen. Oberst Wolfien vom Stab des Kommandierenden Generals der Luftwaffe in Ungarn, inspiziert den Fpl. Nagy-Rabe, auf dem die ll. Gruppe liegt.

Mittwoch, 4. Oktober 1944

Gen. Oberst Dessloch, Chef Luftflotte 4, landet mit einem “Storch“ (Fi 156)  auf dem FpI. Nagy-Rabe. Er inspiziert den Platz und die ll. Gruppe. In einem Gespräch mit dem Platzkommandanten und Major Barkhorn kann das Problem NSFO (Nationalsozialistischer Führungsoffizier), der auf Befehl der obersten Partei­führung in jeder Einheit gestellt werden muß, gelöst werden.

Freitag, 6. Oktober 1944

Nach Rückkehr aus Lazarett und Genesungsurlaub, geht (fliegt) Ltn. Heinz Ewald wieder auf die freie Jagd. Um 12.30 Uhr startet er von Nagy-Rabe aus zum Begleitschutz für “Schlächter“. Es kommt zum Luftkampf mit einigen Jak-11 von denen er eine abschießt (30.). Gelernt ist gelernt.

Samstag, 7. Oktober 1944

Bei Tiefangriffen der 6. Staffel auf russische Stellungen wird Oberfähnrich Hans Thiel ca. 2 km nördlich von Füzesgyarmat durch Flak abgeschossen und gilt als vermißt.  (Bf 109 G-6 Wnr.165 406 “Gelbe 12“)

Der Russe ist bis auf wenige Kilometer an den Fpl. Nagy-Rabe herangekommen. Der Platz darf nur auf Befehl von “Oben“ geräumt werden. Major Barkhorn spricht sich mit dem Platzkommandanten, Oltn. Dittrich, so ab, daß er mit den Flugzeugen über Nacht in die Nähe von Kaba ausweichen wird, um ge­gebenenfalls am nächsten Tag wieder einzufallen. Sonst  sind bei einem nächtlichen Durchbruch  der Rus­sen die Maschinen verloren. Etwa um 17.00 Uhr startet die Gruppe zur Überführung und landet 20 Min­uten später auf dem Platz Hajduszoboszio.

Sonntag, 8. Oktober 1944.

Die ll. Gruppe verlegt nicht mehr zurück nach Nagy-Rabe, sondern startet gegen 09.30 Uhr auf den 15 Flugminuten entfernten Platz Debrecen. Auch hier kann die Gruppe nicht bleiben und startet um 16.30 Uhr nach Berveni, wo sie um 16.45 Uhr landet.

 

Montag, 9. Oktober 1944.

Aus welchen Gründen auch immer, verbleibt die Gruppe nicht zur Übernachtung in Berveni. Sie startet gegen 8 Uhr und landet 15 Minuten später auf dem Platz Tiszaläk.

Dienstag, 10. Oktober 1944.

Ogefr. Kurt Wähler, Flugzeug-Elektriker in der Stabskompanie lII. Gruppe, wird durch einen Unfall in Krakau schwer verletzt. Er stirbt auf dem Transport ins Lazarett.

Noch vom Geschwader eingereicht, wird dem zum Erpr. Kdo. Nowotny versetzten Oltn. Franz Schall (ex Kptn.3. Staffel) das Ritterkreuz verliehen.

Mittwoch, 11. Oktober 1944

Die einzigen Totalverluste des Geschwaders am heutigen Tag ereignen sich bei der 9.Staffel.

Auf einem Übungseinsatz versucht Ofhr. Rudolf Eckhardt wegen Motorschaden eine Notlandung, stürzt aber ca. 2 km nordöstlich Bielice mit Aufschlagbrand tödlich ab. In 3 Tagen hätte er seinen 20. Geburtstag feiern können.  Bf 109 G-6 Wnr. 440 576 “Weiße 8“.

Gefr. Karl-Heinz Aehle (20) stürzt auf Feindflug aus unbekannter Ursache ab. Aufschlagbrand östlich von Schwakena?  Bf 109 G-6 Wnr. 166 221 “Weiße 1.

Beim Start vom Fpl. Tiszalök hat Hptm. Lipfert Schwierigkeiten mit der aufgeweichten Startbahn. Es kommt zum Bruch bei dem “Gaul und Reiter“ leicht beschädigt werden.

 

Donnerstag, 12. Oktober 1944

Auf dem Verlegungsflug der l. Gruppe von Bad Pystian/Slowakei nach Krakau/Polen, muß  Ogefr. Franz Fastner, 1. Staffel, wegen technischer Mängel in der nähe von Alberoun, bei Auschwitz, notlanden. Leicht verletzt wird er ins Krankenrevier Krakau eingeliefert. Seine Bf 109 G-6 Wnr. 442 046 “Weiße 10“ wird schwer “verletzt“ und kommt mit 80% zum Schrott.

Freitag, 13. Oktober 1944

So um 8 Uhr herum startet die ll. Gruppe von Tisza Lök zur Verlegung auf den Platz Taktakenez, wo sie 15 Minuten später landet.

Samstag, 14. Oktober 1944

Ein erfolgreicher Tag für die I. Gruppe, aber durch den Verlust von zwei Kameraden ist die Stimmung in den Staffeln doch etwas gedrückt. Im Verlauf des Tage werden bei 3 Einsätzen 8 Feindmaschinen abgeschossen (3 Jak 9, 3 La 5, 2 IL-2) Beim Start zum Verlegungsflug stürzt der 2l-jährige Gefr. Rudolf Kern, 1 .Staffel, aus nicht bekannter Ursache am Rand vom Flugplatz Krakau tödlich ab. Bf 109 G-6 Wnr. 441 954 “Weiße 5“. Im Luftkampf mit etwa 20 russischen Jägern wird Uffz. Siegfried Gesche von der 3.Staffel, über Feind­gebiet, ca.4 km südöstlich Radzymin, brennend abgeschossen und ist seitdem vermißt.  Bf 109 G-6 Wnr. 782 006 “Gelbe 14“.

15.02 Uhr Alarmstart der Rotte von Ltn. Ewald, 6. Staffel, auf gemeldeten Feindverband, kehrt aber um 15.50 Uhr ohne Feindberührung von seinem 180. Feindflug .zurück.

Nach dem Start um 15.42 Uhr zum Feindflug muß Uffz. Helmut Liebmann von der 6. Staffel, technische Schwierigkeiten mit seiner Maschine gehabt haben, denn er versucht ca. 3 km östlich Derbeny eine Bauchlandung bei der er tödlich verletzt wird.  Bf 109 G-6 Wnr. 51 1 644 “Gelbe 6“.

Sonntag, 15. Oktober 1944

Vermutlich waren heute die “Sonntagsjäger“ der I. Gruppe auf der Pirsch. Wenn es gestern ein erfolg­reicher Tag gewesen ist, was ist es dann heute?

In der Zeit von 08.15 Uhr (erster Abschuß) bis 15.04 Uhr (letzter Abschuß) werden von 10 Piloten, 25 Iwans abgeschossen, und das ohne eigene Verluste.

“Schützenkönig“ ist Oltn. Trenkel, 2. Staffel mit 6 Luftsiegen (122. – 127.) Fw. Helmut Rosenberg, 5. Staffel, von der ll./JG 77 zum Geschwader kommandiert, muß auf Feindgebiet, östlich Földes (Plqu. 1859) wegen eines technischen Schadens notlanden und gilt seitdem als vermißt.  Bf 109 G-6  Wnr. 166 020 “Schwarze 12“.

Dem Uffz. Philipp Hoffmann, Flugzeugmechaniker in der 9. Staffel, reichte anscheinend die Verpflegung nicht. So schulterte er sein Gewehr und ging in der Nähe von Demzno bei Krakau auf die Hasenjagd. Es ist nicht bekannt was die Ursache seiner schweren Verletzung gewesen ist. Er wird ins Feldlazarett (mot) 654 gebracht, wo er nach einer Operation verstorben ist.

Montag, 16.Oktober 1944

Für die l. Gruppe ist es der “Goldene Oktober“. Nach dem gestrigen Riesenerfolg, wird auch heute wieder ein gutes Ergebnis erzielt. Bei nur zwei Ein­sätzen werden 7 lL-2 und 5 La 5 abgeschossen. Wieder ohne eigene Verluste. Nach 10 Tagen “Abstinenz“ werden am Nachmittag von Ltn. Düttmann 2 LaGG 5 und von Leutn. Haas eine Jak 11 abgeschossen. Uffz. Günter Kunert (22) von der 9. Staffel, wird im Luftkampf mit russischen Jägern abgeschossen. In der Nähe vom Fpl. Trakehnen/Ostpr. springt er mit dem Fallschirm ab, doch der öffnet sich nicht und er stürzt tödlich ab. Bf 109 G-6 Wnr. 442 037 “Gelbe 4“

Dienstag, 17. Oktober 1944

Und die “Sonne“ scheint weiter über die l. Gruppe:

Die heutigen 15 Abschüsse werden bei 3 Einsätzen erzielt. Wenn man in Betracht zieht, daß der Geg­ner meistens in der Überzahl ist, sind diese Abschußzahlen noch höher zu bewerten. Sitzbereitschaft noch vor Sonnenaufgang bei der 2.Staffel für Oltn. Trenkel. Fähnr. Windisch, Ltn. Rieckhoff. Mit Ungeduld warten sie auf den Feind, und der kommt und kommt nicht. Stkptn. Trenkel will schon die Bereitschaft auflösen, doch dann sind sie da. Um 07.30 Uhr starten sie und haben nach kurzer Zeit bereits Luftkampf mit dem anfliegenden Verband im Raum Ebenrode. Ltn. Riekhoff kann um 07.45 Uhr eine LaGG 5 und 5 Minuten später eine Jak-3 abschießen. Oltn. Trenkel schießt um 08.00 Uhr seinen 130. Gegner, eine Pe-2 ab und wird anschließend selbst abgeschossen. Mit einer Bauchlandung kommt er glimpflich davon. Ofhr. Windisch ist ein “echter“ Katschmarek, was der Chef macht, macht auch er und schießt um 08.05 Uhr eine Jak 3 ab. Anschließend wird auch er abgeschos­sen und springt mit dem Fallschirm ab. Beide kehren unverletzt zur Gruppe zurück. Uffz. Hans Becker, 3. Staffel, wird ca.10 km südlich von Ebenrode abgeschossen und ist seitdem vermißt. Bf 109 G-6 Wnr. 441 437 “Gelbe 3“.

Hptm. Helmut  Lipfert, Kapitän 6. Staffel, ist um 10.38 Uhr bei Hosszu-Palyj erfolgreich. Eine Jak 11 ist sein 146. Luftsieg.

Ltn. Ewald, 6. Staffel, startet um 11.05 Uhr vom Platz Taktakenez zur freien Jagd. Infolge Fahrwerkschaden an der “Gelben 4“ muß er den Einsatz abbrechen

Am Nachmittag, kurz nach 14 Uhr, startet Ewald noch einmal, diesmal mit der “gelben 5“, zum Begleit­schutz für Ju 87 und Fw 190 in den Raum südwestlich Debrecen.

Mittwoch, 18.Oktober 1944.

Nach dem Start zum Feindflug ist Uffz. Albert Krieger, 2. Staffel, in ein Waldstück ca.2 km nordöstlich Trakehnen abgestürzt. Vermutliche Ursache, ein Motorschaden durch überhöhte Drehzahl. Nachforschungen blieben bisher ergebnislos, da sich an diesem Tag die Front bis in den Bereich der Absturzstelle vorschob. Bf 109 G-6 Wnr. 167 311 (geändert in WAST-Liste auf 441 917).

Nach Verschiebung der Frontlinie, konnte Uffz. Krieger tot aus seiner Maschine geborgen werden. Bei Einsätzen der 5. und 6. Staffel, werden 4 Russen, 2 Jak 9, 1 Jak 7 und 1 Jak 11 abgeschossen. Im Luftkampf mit lL-2 erhält die Bf 109 G-6 Wnr.760 232 “Gelbe 8“ von Gefr. Johann Kretzschmar (20), 6. Staffel, so schwere Treffer, daß er 9 km nordwestlich Debrecen auf Feindgebiet eine Bauchlandung mit Bruch macht. Es wird beobachtet, daß die Maschine gebrannt hat. Er muß als vermißt gemeldet werden.

 

Donnerstag, 19. Oktober 1944.

Im Raum südlich Debrecen wird der noch nicht 20-jährige Ofhr. Franz Grotz, 5. Staffel, im Luftkampf mit Lagg 5 abgeschossen und ist seitdem vermißt, Bf 109 G-6 Wnr. 441 543 “Schwarze 6“.

Freitag,  20. Oktober 1944.

Nach dem Start zur freien Jagd kommt es zum Luftkampf mit Jak 3, in dessen Verlauf der Gefr. und Uffz./Anwärter Hans Späthe, Rottenflieger im Geschwaderstab, von 3 Jaks südlich Ebenrode tödlich abgeschossen wird. Bf 109 G-14 Wnr. 510 963 “Blaue 4“.

Man merkt, daß bei der I. Gruppe der “Goldene Oktober“ dem Ende zugeht. Bei 3 Einsätzen werden “nur“ 10 Luftsiege errungen, wobei Uffz. Franz Decker vom Geschwaderstab seinen 1. Abschuß, eine lL-2, macht.

Samstag, 21. Oktober 1944

Ltn. Ewald, 6. Staffel, startet in der Rotte zum Begleitschutz eines Me 210 Verbandes. Ohne Feindberührung kehrt er mit seinem “Katschmarek“ zurück. Am Vormittag, so gegen 10.30 Uhr startet die 6. Staffel zur freien Jagd. Im Raum Szolnok schießt Oltn. Lipfert eine LaGG 5 und Ltn. Düttmann zwei Jak 11 ab.

Montag, 23. Oktober 1944

Am Nachmittag geht Oltn. Lipfert mit Ofhr. Steins auf die “Pirsch“. Ein Rudel IL-2 kommt ihnen vor die Flinte und putz-bumm päng – bleiben drei auf der Strecke. Zwei hat der “Oberförster“ und einen sein “Treiber“.

Dienstag, 24. Oktober 1944

Am Vormittag starten mehrere Maschinen der 6. Staffel unter Führung ihres Kapitäns zur freien Jagd.

Sie stoßen auf einen gemischten Jagdverband “Roter Jäger“. In dem folgenden Luftkampf erzielt der Ogefr. Welz seinen 1. Luftsieg, eine Airacobra. Seinen 2. Abschuß, ebenfalls eine Airacobra, erkämpft sich Ltn. Ludwig. Oltn. Helmut Lipfert schießt um 09.22 Uhr eine Jak 7 ab. Es ist sein 150. Luftsieg.

 

Donnerstag, 26. Oktober 1944

Etwa gegen 11.00 Uhr startet Hptm. Borchers mit der 3. Staffel zur freien Jagd. Bei Feindberührung, mit einem von La 5 geschützten lL-2 Verband, schießt er um 11.15 Uhr eine lL-2, als sein 123. Luftsieg, ab. Weitere Abschüsse werden durch Uffz. Anlauf, je eine lL-2 und La 5, und von Uffz. Decker (Rottenflie­ger vom Kdr.) mit einer IL-2 erzielt. Ltn. Esau startet um 12.00 Uhr vom Platz Taktakenez zur freien Jagd. Nach erfolglosem Luftkampf mit lL-2 und LaGG 5 kehrt er um 12.42 Uhr von seinem 185. Feindflug zurück. Am Nachmittag probiert er es noch einmal. Nach Alarmstart um 16.00 Uhr kommt es abermals zum Luftkampf mit lL-2 und LaGG 5, und wiederum läßt sich von den “Russkis“ keiner abschießen. Den einzigen Abschuß der lI. Gruppe am heutigen Tag macht der Kommandeur. Um 14.45 Uhr ist eine Jak 3 sein 274. Luftsieg.

Freitag, 27. Oktober 1944

Ltn. Leonhard Färber, 3. Staffel, kann um 13.35 und 13.39 Uhr je eine La 5 abschießen. Sein 32. und 33. Luftsieg. Am Nachmittag ist die 2. Staffel mit Oltn. Trenkel wieder am Werk. Im Luftkampf mit einer Gruppe Jak 3 schießt er zwei davon ab. Luftsieg 131 und 132. Ltn August Rieckhoff, Rottenführer in der Staffel Trenkel, macht um 15.11 Uhr seinen 34. Abschuß.

Heute ist der bisher erfolgreichste Tag im Oktober für die Il. Gruppe. Nach dem Hptm. Hartmann am Vormittag, gegen 10.16 Uhr eine Jak 9 abgeschossen hat, werden in der Mittagszeit weitere Abschüs­se erzielt. Je eine durch Hptm. Hartmann (lL-2), Ofhr. Steins (Jak 7) und 2 von Oltn. Lipfert, eine lL-2 und eine Jak 7.

 

Samstag, 28. Oktober 1944

Mit dem Abschuß einer Jak 9 um 06.58 Uhr durch Oltn. Eberwein 1. Staffel, geht für die l. Gruppe der “Goldene Oktober“ zu Ende.

Sonntag, 29. Oktober 1944

FpI. Taktakenez, 0705.Uhr Alarmstart der Rotte von Ltn. Ewald, 6. Staffel. Von einem Feind ist weit und breit nichts zu sehen. Als die Rotte von eigener Flak beschossen wird, bricht Ewald wütend den Einsatz ab und landet um 07.40 Uhr.

Zur Mittagszeit erneuter Alarmstart der Rotte Ewald und wiederum kein böser Feind zu sehen. Dafür schießt die eigene Flak nicht. Wahrscheinlich hatten sie zwischenzeitlich Flugzeugerkennungsdienst. Der Kapitän 5. Staffel, Hptm. Sturm hat mehr Glück. Er schießt um 14.35 Uhr eine LaGG 5 und um 14.36 Uhr eine lL- 2 ab.

Montag, 30. Oktober 1944

Bei dem Einsatz der 5. Staffel am Vormittag, gelingt es dem Uffz. Wilhelm Wagner seinen ersten Luftsieg, eine Boston, zu erringen. Ltn. Peter Düttmann, das ist der offizielle Name vom “Bonifazius“ schießt im Raum Nyiregyhaza um 13.21 und 13.24 Uhr zwei MiG 3 ab.

Dienstag, 31. Oktober 1944

Kaum ist es hell geworden, geht Ltn. Düttmann schon auf die Pirsch. Auch die “andere Seite“ ist be­reits unterwegs. Um 08.21 Uhr läßt sich eine lL-2 von ihm abschießen.

Kurz nach 11 Uhr startet die ll. Gruppe vom Platz Taktakenez zur Verlegung nach Fery Hegy, in unmit­telbarer Nähe von Budapest. Am Nachmittag starten von dort die Staffeln zur freien Jagd. Als etwa ge­gen 16.20 Uhr die letzte Maschine gelandet ist, herrschte bei den Staffeln große Freude. In der Zeit von 14.15 bis 15.52 konnten 10 Russen abgeschossen werden. Beteiligt sind diesmal nur die “Asse“. Hptm. Sturm 2 La-5 und 2 IL-2, Ltn. Düttmann 3 IL-2, Ltn. Ewald 1 IL-2 und 1 LaGG 5, Hptm. Hartmann eine Jak 7.

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Geschwader-Marsch
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