1944

Mittwoch, 1. November 1944

Ltn. Heinz Ewald startet um 10.55 Uhr zum Begleitschutz für Ju 87. Als diese angegriffen werden, gelingt es ihm um 11.18 und 11.23 Uhr je eine Jak 7 abzuschießen. Luftsieg 33.  und  34.

Am Nachmittag, etwa ab 13. 30 Uhr, starten die Staffeln der ll. Gruppe in Rotten- und Schwarmstärke zum Begleitschutz und freien Jagd. Es wird ein siegreicher Nachmittag. Von 13.47 bis 14.40 Uhr wer­den 10 russische Jäger und Schlächter abgeschossen. Einer hat sich dabei besonders hervorgetan,

“Bonifazius“ Düttmann schafft es in 7 Minuten 5 Russen (4 Jak 9 und 1 lL-2) abzuschießen. Die restlichen 5 gehen auf die Konten von Ltn. Haas (1 Jak 9), Ltn. Ewald (1 lL-2), Uffz. Gmelin (1 IL-2), Uffz. Pitzel (1 LaGG 5) und Hptm. Hartmann (1 LaGG 5), Bei der Landung, um l4.30 Uhr auf dem Fpl.  Ferihegy,  nach  Rückkehr  vom  Feindflug,  wird Uffz. Heinrich  Wester, 6. Staffel, von einer Bf 109 gerammt und tödlich verletzt. Bf 109 G-14 Wnr. 782 775 “Gelbe 6“. (Orginaltext aus Wastmeldung) Bei Düttmann (Buch), er war der schuldlose Verursacher, ist es am 31. Oktober gewesen.

Nach dem Start um 15.50 Uhr kommt es im Raum Szolnok zum Luftkampf in dessen Verlauf der Gefr. Herbert Schäfer, 6. Staffel, durch Treffer in Rumpf und Kabine an der linken Hand verwundet wird. Trotzdem gelingt es ihm einwandfrei zu landen. Bf 109 G-14 Wnr. 782 771 “Gelbe 1“. Zur ärztlichen Versorgung wird er in das Kriegslazarett Budapest eingeliefert.

Donnerstag,  2. November 1944

Am frühen Nachmittag verlegt die ll. Gruppe von Fery Hegy zum Flugplatz Czör, südlich Stuhlweißen­burg.

Samstag, 4. November 1944

Nach dem heutigen “Dienstplan“ der 6.Staffel ist ab 09.45 Uhr bis 10.45 Uhr Begleitschutz für Stuka­ und Schlachtflieger zu stellen. Ausführender: Ltn. Ewald mit Rottenflieger.

Dienstag, 7.  November 1944

Am frühen Morgen, kaum das genügend Sicht zum Start gegeben ist, verlegt die ll. Gruppe von Csör zum neuen Platz Budaörs, der nach zehnminütiger Flugzeit erreicht wird. Ein Verlust wird gemeldet. Uffz. Ludwig Vogel, 5. Staffel, tödlich abgestürzt. (Keine Wastmeldung).

Mittwoch, 8. November 1944

Gegen 11.15 Uhr starten Maschinen der 6.Staffel zu Tiefangriffen in den Raum Debrecen. Ein mit Jak-9 geführter Luftkampf endet erfolglos. Ohne Verluste landen sie um 12.25 Uhr. Am Nachmittag hat der von der 6. Staffel gestellte Begleitschutz für einen Me 210 Verband, Luftkampf mit 6 lL-2 und 8 Jak 11. Auch diesmal ohne Erfolg.

Freitag, 10. November 1944.

Verlust Uffz. Jürgen Bender, 7. Staffel (keine Wastmeldung vorhanden)

 

Montag, 13. November 1944

Um 10.15 Uhr startet Ltn. Ewald, 6. Staffel, zu seinem 200. Feindflug.  Im Luftkampf mit  8 Lagg 5  und  ca. 24 lL-2  hat  er kein Jagdglück. Schade!

Mehr Glück hat Ltn. Düttmann, kurz nach 9 Uhr kann er zwei Jak 11 und Ofhr. Steins eine Jak 11 abschießen. Am Mittag, startet ein Schwarm der 6. Staffel mit Oltn. Lipfert und Ltn. Düttmann zum Begleitschutz für Hs 129. Im Raum Jaszbereny stoßen sie auf einen jagdgeschützten IL-2 Verband. In der nun entstehenden Auseinandersetzung schießt Lipfert eine Jak 3, Düttmann eine lL-2 ab.

Aber dann rauscht es beim ‘Bonifazius“ im “Karton“. Mit viel Mühe gelingt es ihm aus seiner Bf 109 G-6 Wnr. 442 056 “Gelbe 4“ mit dem Fallschirm abzuspringen und schlägt dabei mit einem Bein ans Leitwerk. Zwischen den Fronten gelan­det, gelingt es ihm trotz seiner schweren Verletzung, unter Aufbietung aller Kräfte, die eigene Linie zu erreichen.

Bei dem Einsatz am Nachmittag kann Hptm. Hartmann, durch Abschuß von vier Jak 9, seit längerer Zeit mal wieder eine Serie von Abschüssen erzielen.

Ltn. Ewald startet mit Rottenflieger Ogefr. Welz um 14.00 Uhr von Budaörs aus zum Begleitschutz für Hs 129 “Panzerknacker“ in den Raum Nagykata*. Dort treffen sie auf 8 Jak 9 und 6 IL-2, es kommt zum Luftkampf bei dem jeder eine Jak 9 abschießt.

Dienstag, 14. November 1944

Uffz. Männel, 6. Staffel schießt um 08.42 Uhr eine Jak 9 ab, es ist sein 2. Ls. Etwa um 11.00 Uhr starten Major Barkhorn und die 4. Staffel zur freien Jagd.

Sie treffen auf einen russischen Jagdverband und es entwickelt sich ein heftiger Luftkampf. Dem Kommandeur und Hptm. Hartmann gelingt es je eine Jak 9 und LaGG 5 abzuschießen.

 

 

 

Mittwoch, 16. November 1944

Etwa gegen 08.30 Uhr starten Schwärme der 4. und 5. Staffel von Budaörs zur freien Jagd in verschie­dene Räume. Hptm. Hartmann schießt um 08.45 und 08.50 Uhr je eine Jak 9 ab. “Esau“, in der ll. Gruppe kennt jeder den “Kriegsnamen“ von Ltn. Heinz Ewald, hat heute einen ab­schussfreudigen Tag. Um 08.52 Uhr eine LaGG 5, 11.46 und 11.51 Uhr zwei Jak 9 und um 14.03 Uhr noch einmal eine Jak 9. Das sind die Luftsiege Nr.37 bis 40.  Aber einer übertrifft “Esau“ noch, es ist der, bei dem er es als Katschmarek gelernt hat, Major Gerhard Barkhorn. Mit einem Abschuß übertrifft er seinen ehemaligen Schüler. Weitere Abschüsse durch Oltn. Lipfert und Ogefr. Welz, dem Rotten­flieger von Ltn. Ewald.

Freitag, 17. November 1944

Im Verlauf des Tages werden von der ll. Gruppe mindestens 4 Einsätze geflogen. In den Luftkämpfen, vorwiegend im Raum Jaszbereny, werden folgende Luftsiege errungen: 4 lL-2, 1 LaGG 5, 1 Jak 3, 1 Jak 9, 1 Boston.

Der einzige Totalverlust am heutigen Tag ist der 26jährige Obfw. Hermann Meyer von der 5. Staffel. Im Luftkampf ca. 5 km südwestlich Jaszbereny, platzt er vom Verband ab und wird seitdem vermißt. Bf 109 G-6 Wnr.166 495 “schwarze 10“.

Mittwoch, 22. November 1944

Nach einer wetterbedingten Pause, werden bei der ll. Gruppe wieder Einsätze geflogen. Liest man in der Abschusskladde, sieht es so aus als wäre nur einer geflogen. Als einziger ist Hartmann mit 6 Luft­siegen eingetragen (3 IL-2, 1 LaGG 5, 1 Jak 3 und 1 Jak 9). In der Gruppe geht das Gerücht um, die Russen wollen sich nur noch von Hartmann abschießen lassen. Durch abhören des russischen Funk­verkehrs ist es bekannt, daß sie ihn unbedingt erwischen wollen.

 

Donnerstag, 23. November 1944

Bei der Il. Gruppe war heute “Großkampftag“. Bei mehreren Einsätzen konnten insgesamt 12 Luftsiege erzielt werden. Beteiligt waren, Hptm. Hartmann mit 5, Hptm. Sturm mit 2, Ltn. Haas mit 2, und mit je einem, Major Barkhorn, Oltn Lipfert, Oltn. Linxen.

Donnerstag, 30. November 1944

Uffz. Heinrich Tammen, 6. Staffel, startet um 14.23 Uhr zu einem Aufklärungsflug über Feindgebiet. Etwa 1 km östlich von Tököl wird er durch Flak abgeschossen und bleibt vermißt. Späterer Meldung zufolge ist er in russischer Gefangenschaft geraten. Bf 109 G-14 Wnr.510 937 “gelbe 3“.

Ltn. Heinz Ewald. 6. Staffel, wird nach 42 bestätigten Abschüssen, mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.

Dienstag, 5.  Dezember 1944

Nach langer Zeit, 11 Tage können lang sein, werden bei einigen Piloten die Abschussbilanzen wieder erhöht. So bei Ltn. Ewald um vier, 3 Jak 9 – 1 LaGG 5, von 42 auf 46, Hartmann um zwei, 2 LaGG 5, Nr. 328 u. 329. Ltn. Haas ebenfalls um zwei, 1 Jak 9 u.1 IL-2, Nr  43 u. 44. Oblt. Lipfert schießt eine Jak 9 ab, und hat jetzt 159 Luftsiege. Fähnr. Kawig, 5.Staffel, steht mit dem Abschuss einer lL-2 zum ersten mal in der Kladde.

Sonntag, 10. Dezember 1944

Laut Meldung an Gen. Quartiermeister 6. Abtl. beträgt der Ist-Bestand an Einsatz-Maschinen:

l.   Gruppe:   8 Bf 109 G-6,  40 Bf 109 G-14 = 48 Maschinen.

ll.  Gruppe: 10 Bf 109 G-6,  17 Bf 109 G-14 =  27 Maschinen.

lll. Gruppe: 21 Bf 109 G-6,  15 Bf 109 G-14 =  36 Maschinen.

Donnerstag, 14. Dezember 1944

Ltn. Hans-Joachim Birkner, Ritterkreuzträger und Staffelkapitän der 9. Staffel, stürzt beim Start vom Fpl. Krakau zu einem Verlegungsflug wegen Motorschaden ab. Mit schweren Verletzungen wird er ins Lw. Lazarett Krakau gebracht, wo er wenige Stunden später verstirbt.. Bf 109 G-14 Wnr. 511 446.

Freitag, 15. Dezember 1944

Oltn. Otto-Karl Klemenz bisher Flugzeugführer in der 10. Staffel, wird mit der Führung der 9. Staffel beauftragt.

Dienstag, 19. Dezember 1944

Gefr. Karl Müller, 7. Staffel, ist gefallen (keine Wastme!dung)

Verlust von Hptm . Manfred  Köpke (keine Wastmeldung vorhanden.)

Mittwoch, 20. Dezember 1944

Einsatz der 1. Staffel zur freien Jagd.

Uffz. Heino v. Davier wird 12 Tage vor seinem 23. Geburtstag, im Luftkampf mit russischen Jägern tödlich abgeschossen. Aufschlag nördlich Krakau (PIqu.19194 Ost). Bf 109 G-14 Wnr. 511 889 “Weiße 10“.

Bestandsmeldung einsatzbereiter Maschinen: lll. Gruppe: 13 Bf 109 G-6, 33 Bf 109 G-14 =  46 Maschinen.

Freitag, 22. Dezember 1944

Beim ersten Einsatz in “allerhergottsfrüh“, erzielt Hptm. Heinrich Sturm, Kapitän der 5. Staffel, seinen 157. und 158. Luftsieg.

Um 10.50 Uhr startet er vom Feldflugplatz Csor zu einem zweiten Einsatz. Dabei kommt es zur Kolli­sion mit einem ungarischen LKW und stürzt, sich überschlagend, mit Aufschlagbrand ab.

Bf 109 G-6/U4  Wnr. 442 036 “Schwarze 11“.

Als weiterer Verlust wird Ofw. Otto Würfel, lll. Gruppe, gemeldet.

Samstag, 23. Dezember 1944

Nach dem Hptm. Lipfert vom Urlaub zurück ist und seine 6. Staffel wieder übernommen hat, führt “Bonifazius“ Düttmann wieder seine 5. Staffel.

Samstag, 23. Dezember 1944

Verlust von Uffz Felix Dalecki, 6. Staffel. (keine Wastmeldung vorhanden)

Sonntag, 24. Dezember 1944

Um 07.45 Uhr startet Oltn. Lipfert mit einem Schwarm seiner 6. Staffel von Veszprem zum Feindflug. Auf dem Rückflug platzt Uffz. Fritz Grabbert im Raum Stuhlweißenburg vom Verband ab. Er kehrt nicht zurück und als alle Nachfor-schungen ergebnislos sind, muß er als vermißt gemeldet werden. Bf 109 G-6 Wnr. 442 028 “Gelbe 8“.

Montag, 25. Dezember 1944

Fw. Anton Gaßner (24) 1. Staffel, startete zur freien Jagd. Infolge unfreiwilliger Bodenberührung ist er 8 km südlich Kaschau/Siowakei tödlich abgestürzt. Bf 109 G-14 Wnr. 512 123 “Weiße 14“. Die letzten Abschüsse 1944 machen Major Barkhorn und Oltn. Lipfert mit je 2 Jak 9.

Besonderes Vorkommnis bei der 9. Staffel in Desno:

Fw. Heinz Jünger, Flugzeugführer in der Staffel, wird in der Unterkunft von einem betrunkenen Sol­daten angepöbelt. Als Fw. Jünger den Soldaten zurechtwies, wurde er von diesem mit der Dienstwaffe niedergeschossen. Schwer verletzt wird er ins Feldlazarett Jendrezejow eingeliefert.

 

 

Dienstag, 26. Dezember 1944

Nach Alarmstart stürzt Uffz. Bernhard Meyer (21), 3. Staffel, ohne Feindberührung in der Gegend von Baranow-Milec, bei Krakau, ab und bleibt vermißt. Bf 109 G-14 Wnr.512 389 “Gelbe 9“.

Ofw. Helmut Nietschmann (Nietzschmann), 6. Staffel, gefallen. (keine Wastmeldung)

 

Samstag, 30. Dezember 1944

Oltn. Friedrich Obleser, Kapitän der 10. Staffel, wird am Platz Zagorze/Polen, während der Ausbil­dung in Panzer-Nahbekämpfung, beim Abfeuern einer Panzerfaust schwer verwundet.

Bestandsmeldung der Einsatzbereiten Maschinen:

Geschw. Stab: 3 Fw 190 A-9 und 7 Bf 109 G-14  =                                Ges.  10 Maschinen.

I. Gruppe:   Keine Meldung.

ll. Gruppe: 6 Bf 109 G-6;   2 Bf 109 G-1O; 13 Bf 109 G-14   =        Ges.   21 Maschinen.

lll. Gruppe: 7 Bf 109 G- 6; 41 Bf 109 G-14    =                                            Ges.  48 Maschinen.

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